Spielbericht 1. Mannschaft: Die TSG 1862/09 kann es nur spannend

Verbandsliga (16. Spieltag 13.11.2022) Weinheim siegt in der Nachspielzeit beim VfL Kurpfalz Neckarau und macht wieder einen zweimaligen Rückstand wett.
VFL Kurpfalz Neckarau – TSG 1862/09 Weinheim 2:3 (0:0)
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 14.11.2022:
Neckarau. Am Ende hüpften sie wie die kleinen Jungs auf einen Haufen und freuten sich diebisch über den so wichtigen Dreier: Die Fußballer der TSG 62/09 Weinheim hielten gestern im Kellerduell der Fußball-Verbandsliga dem Druck stand und machten in den Schlussminuten einen zweimaligen Rückstand wett, 3:2 stand es am Ende für die Gäste. Es war ein Sieg der Moral für die Mannschaft des neuen Trainers Marcel Abele.
„Schön war es nicht, aber wichtig. Wir haben fußballerisch noch jede ganze Menge Arbeit vor uns und sind weit weg von dem, was ich mir vorstelle. Vor allem unser Spiel mit dem Ball ist doch noch stark ausbaufähig“, atmete der Nachfolger des vor einer Woche geschassten Jochen Ingelmann auf dem Neckarauer Kunstrasen tief durch. „Die erste Halbzeit haben wir dominiert, aber ins letzte Drittel spielen wir einfach zu unsauber. Und dann müssen wir eben noch zittern bis zum Schluss.“
Doppeltorschütze Yannick Schneider holte sich nach nervenaufreibenden 92 Minuten erst einmal ein Siegerküsschen seiner Freundin ab. Während der Bodennebel bereits über den Kunstrasen Neckarauer Waldweg zu wabern begann, sinniert er über die fehlende Konstanz im Team. „Offenbar können wir nicht anders, als es spannend zu machen“, lachte der Mann mit der Nummer 16 verschmitzt, „Dennoch denke ich, dass es am Ende ein hochverdienter Sieg war. Blöd halt, dass wir uns die Dinger hinten selbst reinmachen. Aber solange wir so zurückkämpfen, holen wir auch noch ein paar Punkte vor der Winterpause. Es hat jedenfalls Spaß gemacht.“
Abele hatte Schneider weiter nach hinten vor die Viererkette an die Seite des allgegenwärtigen David Keller beordert. Kapitän Tim Krohne rückte aus der Kette von links hinten weiter nach vorne, eine Position bei der Krohne seine Offensivstärken voll ausspielen kann. „Ich wollte zuvor eigentlich in der Kette spielen, um dort für mehr Stabilität zu sorgen. Aber Marcel hat mich nach vorn beordert. Das war wohl eine gute Entscheidung“, sagt Krohne, der mit seinen Läufen in die Tiefe immer wieder für Gefahr sorgte. Der neue Coach weiß nicht umsonst um die Stärken des quirligen TSG-Kapitäns, schließlich spielte er mit ihm beim VfB Gartenstadt als Sechser und Achter selbst noch zusammen.
Bevor die Gäste erleichtert jubeln durften, hatten sie vor der Kulisse des Mannheimer Großkraftwerks aber erst einmal jede Menge harte Arbeit zu verrichten. Die blieb unbelohnt, weil bei einem raumgewinnenden wunderschönen Pass von David Keller Gaetano Giordano statt selbst zu schießen noch Nick Hullersuchte. Die offensichtliche Fangschwäche von VfL-Keeper Osaigbovo Clemens konnte sich Weinheim nicht zunutze machen. Einmal hatte der Mannheimer Schlussmann bei Schneiders Distanzschuss noch die Fingerspitzen dran, bei einertollen Kombination von Krohne über Özdemir, Gülden und Huller parierte Clemens glänzend. Im Gegenzug hatten die Weinheimer Glück, dass VfL-Routinier Daniel Gulde nicht mit dem Pausenpfiff noch das 1:0 machte.
Strittiger Elfmeter
Eine unübersichtliche Zweikampfaktion im Strafraum wertete Schiedsrichter Johannes Oeldorf zu Beginn der zweiten Hälfte dann als Elfmeter. „Das war keiner“, hatte Tim Krohne die Aktion genau im Blick. Neckaraus Kapitän Egzon Abdullahu war’s egal, er hob den Ball zum 1:0 (48.) über den für den erkrankten Hofmann im Weinheimer Tor stehenden Johannes Halbig, auch wenn der mit den Fingerspitzen noch dran war.
Dass die Weinheimer Einstellung stimmte, das zeigte Dominik Knauer eindrucksvoll. Nach einem gestreckten und zu hohen Bein wurde der Verteidiger am Kopf getroffen, biss sich die restlichen 40 Minuten dann mit Turban durch die Partie. Weinheim steckte nicht auf, traf in der 70. Minute durch Tim Krohne den Außenpfosten, den Abpraller schoss Giordano ins einsetzende Abendrot. Einen sehenswerten Fallrückzieher von Bilal Gülden parierte Clemens noch. Doch seine kurz zuvor falsch getroffene Entscheidung für ein Abspiel statt eines Torschusses korrigierte Schneider dann in der 79. Minute zum 1:1. Nur zwei Minuten später traf Neckarau nach fehlender Zuordnung durch Yildirim zum 2:1. Doch erneut Schneider (87.)per Kopfball und Kapitän Krohne in der zweiten Minute der Nachspielzeit, jeweils nach Huller-Vorarbeit, belohnten den Weinheimer Kampf mit wichtigen Punkten. AT
Kader TSG Weinheim: Halbig; Menges, Au (65. Marx), Krohne, Giordano, Huller, Schneider, Keller, Knauer, Gülden (75. Schmid), Özdemir.
Tore: 1:0 Abdullahu (48., Foulelfmeter), 1:1 Schneider (79.), 2:1 Yildirim (81.), 2:2 Schneider (87.), 2:3 Schneider (90.+2)
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