Spielbericht 1. Mannschaft: TSG 1862/09 Weinheim erlebt ein Debakel

Verbandsliga (17. Spieltag 19.11.2022) Der Verbandsliga-Dritte 1. FC Mühlhausen zeigt dem Viertletzten beim 2:7 (1:3) deutlich seine Grenzen auf.


TSG 1862/09 Weinheim – 1. FC Mühlhausen  2:7 (1:3)

Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 21.11.2022:

Weinheim. Als Thorben Stadler in der 76. Minute unter dem Applaus seiner Mitspieler den Kunstrasen verließ, hatte der Leutershausener seinen Arbeitsauftrag erfüllt: Zwei Tore für den 1. FC Mühlhausen an einem für die Gäste launigen Samstagmittag und die eingeplanten drei Punkte im Gepäck. Der aktuelle Verbandsliga-Torjäger, bis zur C-Jugend ausgebildet bei der TSG 62/09 Weinheim, erhöhte sein persönliches Konto damit auf 17 Tore.

Ein Typ Marke Stadler fehlt den Weinheimern, doch auch ansonsten fehlte den Gastgebern beim 2:7 (1:3) vieles. Die Heimpremiere von Marcel Abele, dem neuen Cheftrainer der TSG 1862/09 Weinheim, ging bei strömendem Regen auf dem Kunstrasenplatz des Sepp-Herberger-Stadions so richtig daneben. Eigentlich hatten sich die Weinheimer nach dem 3:2-Sieg in Neckarau Rückenwind erhofft, doch die 50 Zuschauer sahen am Ende einen dominanten 1. FC Mühlhausen.

Dabei fing es für Weinheim richtig gut an. Die TSG war mit Mühlhausen zunächst auf Augenhöhe und ging in der 10. Minute durch Gaetano Giordano in Führung. Die Hausherren blieben stark und hatten in der 15. Minute sogar das 2:0 auf dem Fuß, doch Dominik Knauer verfehlte mit seinem Weitschuss nur knapp. „Das Spiel war lange Zeit relativ ausgeglichen, Weinheim ist besser, als es in der Tabelle dasteht. Wir haben am Anfang auch gepennt, ehe wir das Heft dann in die Hand genommen haben“, sagte Stadler.

Ausgleich folgt Zusammenbruch

In der 29. Minute traf er für den Tabellendritten zum Ausgleich. Der 32-Jährige, der für den Karlsruher SC, die Stuttgarter Kickers und Jahn Regensburg als Profi aufgelaufen war, umkurvte die TSG-Abwehr beim 1:1 wie Slalomstangen. Jetzt übernahmen die Gäste und gingen nach einer Ecke durch Andreas Luca Theres in Führung (33.). Die TSG hatte den Faden verloren und sehnte sich nach dem Halbzeitpfiff. Doch bevor dieser ertönte, erhöhte Philipp Neuberger zum 1:3 (40.).

„Wir kamen gut ins Spiel, hatten eine gute Struktur und haben das gemacht, was wir wollten. Dann bekamen wir den Ausgleich – das war noch hinnehmbar.Aber dann fällt durch ein Standardtor das 1:2 und dann fressen wir auch noch das 1:3 – das hat uns aus der Bahn geworfen“, sagte Marcel Abele. Dem pflichtete Marcel Menges bei: „Die Einstellung hat am Anfang gepasst, alles lief nach Plan. Wir wussten um die Stärke von Thorben Stadler, der das 1:1 überragend macht. Dann geben wir das Spiel aus der Hand.“

In der zweiten Hälfte kam Weinheim wieder besser aus der Kabine, ohne aber zwingend gefährlich zu werden. Dies wurde dann in der 53. Minute erneut durch Thorben Stadler mit dem 1:4 bestraft. Doch die Köpfe blieben diesmal oben und Weinheim machte mit Erfolg Druck auf das 2:4. Nur eine Minute später erzielte Yannick Schneider das 2:4 für die TSG. Die Hoffnung auf ein Comeback lebte.

Doch nun stellte Weinheim das Fußballspielen quasi ein. Es kam fast nichts mehr von den Jungs aus der Zweiburgenstadt. Dies nutzte Mühlhausen eiskalt und erhöhte durch Jörn Wetzel auf 2:5(64.). Sehr zum Ärger der Weinheimer fiel in der 73. Minute auch noch das 2:6 durch ein Eigentor von David Keller. Nur sechs Minuten später erzielte Niklas Holderer das Tor zum 2:7-Endstand.

„Das war eines unserer besten Spiele. Wir haben Weinheim von Anfang an ernstgenommen und viele Zweikämpfe gewonnen das war heute der Schlüssel zum Erfolg. Es war ein sehr verdienter Sieg, vielleicht das ein oder andere Tor zu hoch aber es war eine richtig gute Mannschaftsleistung“, sagte Mühlhausens Trainer Christian Thome. Aufstiegsambitionen hegt Thorben Stadler nicht unbedingt. „Wir haben eine super Mannschaft und es macht Spaß. Aber der VfR oder Spielberg sind von den Strukturen weiter als wir.“

Marcel Abele indes hofft, dass seine Mannschaft nicht noch einmal so im Regen stehen wird: „Am Ende haben wir zu viele individuelle Fehler gemacht, die auf diesem Niveau einfach nicht passieren dürfen. Es tut weh und ist ein Stück weit ernüchternd, aber es hilft nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. Im Derby gegen Heddesheim gilt es unsere Leistung zu zeigen.“

Das sieht auch Marcel Menges so: „Wir müssen jetzt wieder als Team zusammenwachsen. Im nächsten Spiel heißt es Vollgas geben und die drei Punkte gegen Heddesheim einzufahren.“ slo/AT


Kader TSG Weinheim: Hofmann; Menges, Au (46. Schmid), Krohne, Giordano (75. Ripper), Huller, Schneider, Keller, Knauer, Gülden (69. Gärtner), Özdemir (69. Smiljanic).
Tore: 1:0 Giordano (10.), 1:1 Stadler (29.), 1:2 Theres (33.), 1:3 Neuberger (40.). 1:4 Stadler (53.), 2:4 Schneider (54.), 2:5 Wetzel (64.), 2:6 Keller (73. Eigentor), 2:7 Holderer.


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