TSG 1862/09 verlängert mit Marcel Abele

Der Weinheimer Fußball-Verbandsligist bindet seinen Trainer gleich um zwei weitere Jahre an den Verein. Die gemeinsamen Ziele sind dann auch langfristiger Natur.
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 22.3.2023
Weinheim. „Die Tabelle lügt nicht“, lautet eine der meistgenutzten Fußballer-Floskeln – egal, ob Kreisklasse oder Bundesliga. Zurückzuführen ist sie auf den langjährigen Präsidenten von Fußball-Bundesligist SV Werder Bremen, Dr. Franz Böhmert. Und auch die Verantwortlichen von Fußball-Verbandsligist TSG 1862/09 Weinheim kommen bei der Planung für die nächste Saison an diesen Worten – oder besser gesagt: am Blick auf die Tabelle – kaum vorbei.
Als Marcel Abele das Traineramt in der Zweiburgenstadt nach einer 0:3-Pleite in Bruchsal am 7. November 2022 von seinem Vorgänger Jochen Ingelmann übernahm, rangierten die Weinheimer mit gerade einmal zehn Zählern aus 14 Spielen auf dem Abstiegs-Relegationsplatz (14.).
Acht Spieltage später ist die Abstiegsgefahr zwar längst noch nicht gebannt, doch zeichnet das Tableau inzwischen ein vergleichsweise beruhigendes Bild: Die TSG 62/09 belegt mit 24 Punkten aktuell den elften Platz, der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt fünf Punkte, ein direkter Abstiegsplatz ist bereits zwölf Zähler entfernt. Will heißen: Unter Abeles Regie haben die Weinheimer 14 Punkte in acht Spielen eingefahren, in der Rückrundentabelle belegt das Team einen beachtlichen vierten Platz.
„Marcel Abele hat die Mannschaft da hingebracht, wo sie aktuell steht. Fürs Erste sind wir wohl aus dem Gröbsten raus, auch wenn wir noch lange nicht gerettet sind. Auch die Zusammenarbeit mit dem Vorstand klappt gut“, lobt der für den Sport zuständige stellvertretende Abteilungsleiter Thomas Felber Trainer und Mannschaft. Weiter sagt Felber: „Marcel war und ist von Beginn an bereit, unseren Weg mitzugehen.“
Für den Vorstand lag es deshalb auf der Hand, Abeles Vertrag möglichst schnell zu verlängern – „bestenfalls langfristig, um weitere Stabilität in den Verein und in die Mannschaft zu bringen“, sagt Felber. Geeinigt habe man sich nach dem jüngsten 2:0-Sieg bei Türkspor Mosbach schließlich auf eine zweijährige Vertragslaufzeit.
An der kurz- bis mittelfristigen Zielsetzung hat sich unterdessen seit Abeles Amtsübernahme im vergangenen Herbst kaum etwas geändert. „Wir wollen versuchen, jüngere Spieler weiterzuentwickeln und aufzubauen. Unterstützt von einigen erfahrenen Spielern, soll das Gesicht der aktiven Mannschaften bei der TSG Weinheim aus jungen motivierten Spielern bestehen“, so Felber. Im besten Fall sollte der Verbandsliga-Kader mindestens zur Hälfte aus Spielern aus dem eigenen Nachwuchs bestehen, führt der stellvertretende Abteilungsleiter aus. Und er deutet an, dass schon im Sommer die eine oder andere „erfahrene Kraft“ dazustoßen könnte.
Dass dieses Ziel durchaus der Kategorie „ambitioniert“ zuzuordnen ist, ist auch dem Funktionär klar: „Hierfür muss noch einiges getan werden, auch der Gesamtverein muss mitspielen.“ Beispielhaft nennt er eine noch bessere Jugendarbeit sowie die Aus- und Weiterbildung des eigenen Trainernachwuchses.
Langfristig soll dieses Konzept den Verein dann auch wieder in andere sportliche Regionen führen. Felber: „Erst einmal geht es für das Trainerteam darum, die Mannschaft so weiterzuentwickeln, dass wir in der neuen Saison eine ruhigere Runde spielen können. Danach muss man sehen, was möglich ist.“ Man könne und wolle nicht verlangen, „dass wir schon in naher Zukunft ganz oben mitspielen“, so Felber, auf lange Sicht wolle sich die TSG dennoch im oberen Tabellendrittel der Verbandsliga etablieren.
Diese Einschätzung deckt sich wiederum mit Abeles Vorstellungen. Auch deshalb, aber insbesondere aufgrund der jüngsten sportlichen Entwicklungen wertet der 35-Jährige, der in der Jugend beim Karlsruher SC ausgebildet wurde und seine Karriere nach einigen Profijahren zuletzt unter Dirk Jörns beim VfB Gartenstadt ausklingen ließ, die Vertragsverlängerung als ein „für beide Seiten logischer Schritt“.
„Auch ich freue mich, den eingeschlagenen Weg mit der Mannschaft weitergehen zu dürfen“, sagt der ehemalige Mittelfeldspieler, der unter anderem für den Karlsruher SC, die Sportfreunde Siegen, Wormatia Worms und die Spielvereinigung Neckarelz im höherklassigen Fußball aktiv war. „Denn die Jungs sind super“, schiebt er nach. fran