Fußballer der Woche: Tim Krohne: Abschied mit gemischten Gefühlen

Der Kapitän der TSG 62/09 Weinheim beendet in wenigen Tagen seine Laufbahn. Viele Erfolge mit Weinheim und dem VfB Gartenstadt.
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 24.05.2023:
Weinheim. Tim Krohne von Fußball-Verbandsligist TSG 1862/09 Weinheim beendet nach der Saison seine aktive Laufbahn. Am Samstag bestritt der 33-Jährige sein letztes Heimspiel für die TSG – und verabschiedete sich genau so, wie er es sich erhofft hatte.
„Ich hätte mir den Abschied nicht besser erträumen können. Dass ich in meinem letzten Heimspiel zwei Tore erziele, nachdem ich zuletzt nicht als Goalgetter bekannt war, ist eine tolle Nummer“, sagt Krohne nach seinem Doppelpack beim 5:0 gegen Neckarau.
Es war für die TSG der fünfte Sieg in Folge. Und für den Mittelfeldspieler eine „sehr emotionale Angelegenheit“, einhergehend mit „gemischten Gefühlen“. „Ich bin einerseits froh, dass es bald vorbei ist. Andererseits aber auch ein bisschen traurig“, gesteht unser Fußballer der Woche, der einst bei der DJK Sandhofen mit dem Kicken begann. Im Sommer 2020 zog es ihn zum zweiten Mal nach Weinheim, wo er bereits von 2007 bis 2013 gespielt hatte.
Die Gründe für das Ende seines fußballerischen Wirkens liegen im beruflichen wie im privaten Bereich. „Ich bin als Projektmanager bei der SAP immer mehr eingespannt“, verrät Krohne, während er gerade in Barcelona auf Dienstreise unterwegs ist. „Ich bin dafür zuständig, unsere Lösungen innovativ auf Messen oder Partnerveranstaltungen zu präsentieren“, erläutert der TSG-Kapitän, der dienstlich zuletzt auch schon in New York oder Orlando zu tun hatte. „So wirklich viel bekomme ich von den Orten, wo ich beruflich unterwegs bin, allerdings nicht mit“, erzählt er.
Zeit ist für ihn ein knappes Gut. Das gilt auch privat, wo er ohne den fußballerischen Aufwand nun ein gutes Stück mehr Zeit mit seiner Frau Jana, mit der er seit zweieinhalb Jahren verheiratet ist, verbringen möchte. „Da freue ich mich sehr drauf“, betont Krohne.
Nächstes Ziel: Marathon
Auch wenn die Zeit als Fußballer sich dem Ende entgegen neigt, heißt das nicht, dass er sich keine sportlichen Ziele mehr setzt. „Ich möchte nächstes Jahr unbedingt meinen ersten Marathon laufen“, verrät der „Capitano“, der am Samstag beim Tabellenzweiten 1. FC Mühlhausen dann sein allerletztes Spiel für den Verbandsligisten bestreitet.
„Das ist zum Abschied ein harter Brocken, aber wir haben einen Lauf und wollen den gerne auch im letzten Spiel fortsetzen“, kündigt Krohne an. Danach werden ihm viele schöne Erinnerungen im Gedächtnis bleiben. Mehrere Aufstiege und Meisterschaften durfte der Bayern-Fan in seiner Karriere bejubeln. Mit der TSG schaffte er 2009 beispielsweise den Sprung in die Oberliga.
Ab 2016 erlebte er beim VfB Gartenstadt „mit die schönste Zeit, wo so ziemlich alles gepasst hat.“ 2017 stieg er mit dem VfB als Landesliga-Meister in die Verbandsliga auf. Dort errang Krohne mit Gartenstadt 2019 den nächsten Meistertitel, allerdings verzichtete der Verein daraufhin auf den Oberliga-Aufstieg.
Die Saison 2018/19 war rein statistisch für ihn die erfolgreichste. In einer offensiveren Rolle markierte der eigentlich als klassischer Sechser agierende Krohne beachtliche 14 Tore in 33 Spielen.
Diese Saison steht er für die TSG 62/09 bei vier Toren, drei davon gegen den VfL Kurpfalz Neckarau, gegen den der Mittelfeldspieler bereits im Hinspiel in letzter Sekunde das 3:2-Siegtor erzielt hatte. Er hätte sicher nichts dagegen, wenn er auch zum Abschluss noch mal ein eigenes Tor bejubeln könnte.
So oder so wird es nach der Partie eine letzte Feier mit dem Team geben. „Wir werden es auf dem Mannheimer Stadtfest richtig krachen lassen und danach noch gemeinsam einen Club besuchen“, verrät Krohne – und dann wartet auf den TSG-Kapitän tatsächlich der fußballerische Ruhestand und ein neuer Lebensabschnitt. „Nachwuchs ist auf jeden Fall geplant“, wagt er schon mal einen Ausblick. dbe
Zur Person:
Sein erstes Tor gegen den VfL Kurpfalz Neckarau, ein Lupfer über den Torwart, sah für Außenstehende vielleicht nach einem Zufallsprodukt aus – doch Tim Krohne betont: „Der war genau so gewollt. Ein wirklich schönes Tor.“
Der näher rückende Abschied sei „jetzt der perfekte Zeitpunkt“, sagt der 33-jährige Projektmanager, der sich aber vorstellen kann, auch in Zukunft „noch ein bisschen locker“ mit seinem Bruder Steffen und seinem Vater Ralf bei den Alten Herren seines Heimatclubs DJK Sandhofen zu spielen.
Dass der FC Bayern in diesem Jahr wahrscheinlich nicht Deutscher Meister wird, findet Tim Krohne zwar schade, der TSG-Kapitän sagt aber auch: „Es ist dann doch mal an der Zeit, dass es wieder ein anderer wird. Wenn sich Dortmund das noch nehmen lässt, wären sie schön blöd.“
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