Spielbericht 1. Mannschaft: Beim 4:1-Sieg der TSG 62/09 ist ein Trio kaum zu bremsen

Verbandsliga (5. Spieltag 16.9.2023) Pasquale Marsal, Nick Huller und Gaetano Giordano führen den Weinheimer Verbandsligisten zum Erfolg gegen Friedrichstal. Einziges Manko ist die Chancenverwertung.
TSG 1862/09 Weinheim – FC Germania Friedrichstal 4:1 (1:1)
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 18.9.2023
Weinheim. Die Hiobsbotschaft ereilte Trainer Marcel Abele am Freitagabend: Aus der ursprünglich leichten Erkältung von Yannick Schneider war im Laufe der Woche eine handfeste Virus-Infektion geworden, Fieber inklusive. Ein Einsatz des Kapitäns und Torschützen vom Dienst von Fußball-Verbandsligist TSG 1862/09 Weinheim am Samstagnachmittag gegen den FC Germania Friedrichstal war ausgeschlossen. Und da ein Unglück selten allein kommt, meldete sich nach Schneider und Nils Anhölcher, für den ein Einsatz nach seiner Wadenverletzung doch noch zu früh gekommen wäre, auch noch Defensivmann Dominik Knauer (Verletzung am Hüftbeuger) ab. Der kampfstarke Verteidiger stand zwar trotz der Blessur im Spieltagskader, saß aber über die gesamten 90 Minuten auf der Bank.
Menges und Huller springen ein
Für Abele wiederum waren die drei Ausfälle gleichbedeutend mit einem Abweichen von seinem ursprünglichen Matchplan: Für Knauer rückte Marcel Menges in die Innenverteidigung neben Abwehrchef Christian Kuhn, der von Schneider wiederum die Kapitänsbinde übernahm. Schneiders Position im Sturmzentrum der TSG 62/09 übernahm hingegen der wiedergenesene Nick Huller, dem Abele im Vorfeld der Partie ohnehin eine Startelf-Garantie zugesagt hatte.
Angesichts dieser Begleitumstände waren nicht wenige der insgesamt 120 Zuschauer im Sepp-Herberg-Stadion am Samstagnachmittag gespannt, ob der Tabellenführer seine Serie von vier Siegen aus vier Spielen auch im fünften Spiel der Saison ausbauen kann. Doch er konnte es. Und wie: Die Abele-Elf legte gegen den Tabellenfünften, der in der Vorwoche der ambitionierten Heddesheimer Fortuna nur knapp mit 2:3 unterlegen gewesen war, los wie die Feuerwehr: Nachdem Huller bei der ersten Großchance nur das Außennetz des Friedrichstaler Tores getroffen hatte (5.), jagte Pasquale Marsal nur drei Minuten später den Ball von der Strafraumgrenze in die Maschen. Ein erster Schussversuch war zuvor noch abgewehrt worden, die zweite Chance ließ sich der Neuzugang vom SV Waldhof II dann aber nicht mehr nehmen.
Was folgte, war ein knapp 15-minütiger Sturmlauf der Zweiburgenstädter, die die Gäste in der eigenen Hälfte einschnürten und immer wieder den direkten Weg zum Tor suchten. Einziges Manko: Das zweite Tor wollte nicht fallen. Stattdessen scheiterte Gaetano Giordano nach feiner Kopfballvorlage von David Keller zunächst an Gäste-Keeper Ratzel (15.), wenige Augenblicke später setzte Kuhn eine Giordano-Vorlage über das Tor. Wiederum nur drei Minuten später scheiterte Selim Jungmann am Außenpfosten, ehe Giordano abermals in Ratzel seinen Meister fand. „Zu diesem Zeitpunkt müssen wir eigentlich schon 3:0, wenn nicht sogar 4:0 führen. Das Spiel fand bis dahin ausschließlich im Strafraum der Gäste statt“, sagte Abele nach dem Schlusspfiff.
Kleiner Bruch nach der Trinkpause
Mitte der ersten Halbzeit bat Schiedsrichter Martin die Spieler bei hochsommerlichen Temperaturen dann jedoch zur wohlverdienten und wohl auch zwingend erforderlichen Trinkpause – und es schien, als habe er damit den Weinheimern in gewisser Weise den Stecker gezogen.
Die Partie plätscherte nach Wiederanpfiff vor sich hin, Friedrichstal gelang es nun, die TSG-Offensive besser in Schach zu halten. „Und dann zeigte sich einmal mehr, dass man hinten bestraft wird, wenn man vorne seine eigenen Dinger nicht reinmacht“, sagte Abele mit Blick auf die 36. Minute, als Friedrichstal erstmals gefährlich vor TSG-Keeper Oliver Seitz auftauchte. Über drei Stationen landete der Ball bei FCG-Stürmer Ali Dönmez, der das Leder aus drei Metern nur noch über die Linie drücken musste. Statt 4:0 hieß es plötzlich 1:1. Und mit diesem, aus Sicht der Gäste überaus schmeichelhaften Resultat ging es kurz darauf auch in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel dann aber wieder das gleiche Bild wie in der ersten Viertelstunde: Der Tabellenführer dominierte Ball und Gegner, insbesondere Giordano, Huller und Marsal waren in ihren Offensivaktionen kaum zu bremsen. Als David Keller dann in der 54. Minute einen Huller-Freistoß aus kurzer Distanz zur 2:1-Führung vollendete, war der Widerstand der Gäste endgültig gebrochen. Erneut Marsal – abermals auf Zuspiel von Huller – und Giordano nach feiner Kombination über Huller und Marsal schraubten das Ergebnis in den nächsten 15 Minuten schließlich weiter in die Höhe.
Nächste Woche geht’s nach Heddesheim
Abele nutzte nun seinerseits die Gelegenheit, um auch den Spielern aus der zweiten Reihe ein paar Spielminuten zu geben. An der drückenden Überlegenheit der TSG 62/09 änderte dies nichts, auch wenn kein weiteres Tor mehr gelang. „Mit dem 4:1 war Friedrichstal am Ende noch sehr gut bedient“, sagte der sichtlich zufriedene Weinheimer Coach – wenngleich er auch darum bemüht war, die Euphorie einzudämmen: „Wir sind noch lange nicht da, wo wir sein könnten. Am nächsten Wochenende wartet mit Heddesheim ein ganz anderes Kaliber.“
Doch mit inzwischen fünf Siegen aus den ersten fünf Spielen sollte dem Trainer und seinen Schützlingen auch vor diesem Duell nicht bange sein. Zumal sie als Spitzenreiter ins Derby gehen und am Samstag auch eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben, dass die „neue“ TSG 62/09 auch in der Lage ist, mit personellen Rückschlägen umzugehen. fran
Kader TSG Weinheim: Seitz; Menges, Kuhn, Ertanir (62. Schmid), Giordano, Huller (77. Becker), Jungmann (70. Walter), Keller (77. Smiljanic), Zimmermann (77. Crisafulli), Marsal, Schwöbel.
Tore: 1:0 Marsal (8.), 1:1 Dönmez (36.), 2:1 Keller (54.), 3:1 Marsal (59.), 4:1 Giordano (70.).
Zuschauer: 120
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