Spielbericht 1. Mannschaft: Auf den letzten Drücker

Verbandsliga (7. Spieltag 30.9.2023) TSG 1862/09 Weinheim macht es beim Sieg in Bretten spannend. Das 2:1 des selbstbewussten Spitzenreiters fällt in der 93. Minute
VfB Bretten – TSG 1862/09 Weinheim 1:2 (0:0)
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 02.10.2023
Bretten. Die TSG 1862/09 Weinheim bleibt die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Verbandsliga. Auch im siebten Spiel gab es für die Mannschaft von Trainer Marcel Abele einen Sieg. Bis das 2:1 (0:0) beim VfB Bretten am Samstag unter Dach und Fach war, machten es die Gäste im Kraichgau aber wieder einmal spannend. „Viel zu spannend für meinen Geschmack. Natürlich ist es stark, dass wir wieder bis zum Schluss gefightet haben. Aber wir müssen das Spiel schon viel früher klarmachen“, sagte Abele und atmete tief durch. 85 Minuten lagen die Weinheimer in Bretten zurück, der Spielverlauf war bis dahin auf den Kopf gestellt. Weinheim hatte bereits die erste Halbzeit dominiert, aber auch da schon viele Chancen ausgelassen. „In der Abwehr haben wir gar nichts zugelassen. Aber das 0:0 zur Pause war natürlich zu wenig“, sagte Abele, der seine Mannschaft gegen zehn tief stehende Brettener immer am Drücker, aber eben nicht vollstrecken sah.
Weil die Weinheimer ihre Möglichkeiten nicht nutzten, wurden sie in der 54. Minute bitter bestraft. Nach einer Umschaltaktion kam Bretten zu einem Angriff, der Torschuss prallte vom Innenpfosten zurück zu Benjamin Hausmann, der dann nur noch den Fuß zum 1:0 hinhalten musste. Fußball verkehrt. Abele reagierte, wechselte Nils Anhölcher und Pasquale Marsal ein, Weinheim erhöhte den Druck, rannte aber weiter ergebnislos gegen das Brettener Bollwerk an. „Wenn selbst der Brettener Torhüter nach dem Schlusspfiff im Gespräch mit seinem Kollegen sagt, dass sie sich heute über ein 1:10 nicht hätten beschweren können, sagt das alles“, sagte Abele. Kaufen konnte sich Weinheim dafür aber weiterhin nichts. Von den unzähligen Chancen verfehlten Gaetano Giordanos Freistoß an den Pfosten und ein Kopfball von Christian Kuhn an den Pfosten das VfB-Gehäuse noch am knappsten. Zudem sahen die Weinheimer Anhänger mindestens einen nicht gegebenen Elfmeter. „Man hätte sogar zwei geben können, aber mindestens einen geben müssen“, sagte Abele. Das, was die Weinheimer in dieser Runde aber auszeichnet, ist, dass sie alles geben – auch über 90 Minuten hinaus. Fünf Minuten vor dem regulären Schlusspfiff traf Nils Anhölcher zum längst verdienten 1:1 Ausgleich. Und in der dritten Minute der Nachspielzeit hatte die TSG 1862/09 dann doch noch das Glück des Tüchtigen: Zunächst rettete Bretten einen Weinheimer Freistoß noch auf der Linie, als der Ball dem kurz zuvor eingewechselten Nik Schmid vor die Füße fiel. Das 1:2 war das zweite Jokertor der Partie. „Am Ende natürlich glücklich, aber absolut verdient“, sagte Abele, der seinen Jungs Charakter. Moral und Einsatz bescheinigte. „Aber letztlich haben vielleicht die zehn Prozent Galligkeit gefehlt, um es nicht ganz so spannend werden zu lassen.“ Die Hoffnung, dass Weinheim für diesen siebten Dreier nicht ans Limit gehen musste, erfüllte sich jedenfalls nicht. Und so bleibt nur wenig Erholung, bevor es bereits morgen um 14 Uhr mit dem Heimspiel gegen den VfB Eppingen weitergeht. „Das wird ein ganz anderes Kaliber, die Eppinger spielen auf unserem Level“, erwartet Abele eine schwere Aufgabe. Aber eine, die Weinheim mit dem Selbstbewusstsein des Spitzenreiters angeht. AT
Kader TSG Weinheim: Seitz, Menges. Kuhn, Ertanir (62. Anhölcher), Giordano (90+4 Becker), Huller (90+4 Knauer), Schneider, Jungmann (66. Marsal), Zimmermann, Schwöbel, Walter (83. Schmid).
Tore: 1:0 Hausmann (54.), 1:1 Anhölcher (85.), 1:2 Schmid (90+3).
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