TSV Reichenbach – TSG 1862/09 Weinheim 1:3 (0:2)

Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 06.11.2023

Reichenbach. Abgeschlagener Tabellenletzter, vier Punkte (ein Sieg, ein Unentschieden und zehn Niederlagen) aus zwölf Spielen, ein Torverhältnis von 12:28: Die bisherige Bilanz von Fußball-Verbandsligist TSV Reichenbach ließ die Verantwortlichen der TSG 1862/09 Weinheim vor dem Duell am Sonntagnachmittag auf eine vergleichsweise entspannte Auswärtsfahrt hoffen – einen deutlichen Sieg für die zuletzt dreimal sieglosen Weinheimer um Trainer Marcel Abele inklusive. Doch weit gefehlt: Schon in der ersten Minute lief ein Reichenbacher mutterseelenallein auf TSG Keeper Oliver Seitz zu, der seine Elf aber mit einer Glanztat vor dem drohenden Rückstand bewahrte. Und auch in der Folgezeit wusste das Schlusslicht gegen den Tabellenzweiten durchaus zu gefallen. „Das war ein richtig guter Gegner, der deutlich besser spielt, als es der Tabellenstand vermuten lässt. Der TSV will die Dinge spielerisch lösen, was mir persönlich sehr gut gefällt“, sparte Abele nicht mit Lob für den Gegner, dem er neben „einer guten fußballerischen Ausbildung“ auch die Attribute „jung, quirlig, schnell und agil“ zuschrieb. Die lobenden Worte fielen dem 36-Jährigen aber auch ungemein
leicht. Denn: Nach 90 Minuten hatten seine Schützlinge dennoch einen ebenso ungefährdeten wie standesgemäßen 3:1-Sieg eingetütet – schon vor der Pause standen die Weichen klar auf Sieg für die Fußballer aus der Zweiburgenstadt. Nick Huller hatte die TSG 62/09 nach der anfänglichen Schrecksekunde mit einem Schlenzer ins lange Eck in der 15. Minute in Führung gebracht, fünf Minuten später schloss Nils Anhölcher eine Kombination rund um den Strafraum der Gastgeber mit dem Treffer zum 0:2 ab.

Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Die TSG dominierte das Geschehen, Reichenbach spielte munter mit – und öffnete mit zunehmender Spieldauer die auch zuvor schon recht wackelige Abwehrreihe. „So ergaben sich für uns zahlreiche Konterchancen, drei bis vier konnte man durchaus der Kategorie hundertprozentig zuordnen“, befand Abele. Fast folgerichtig fiel in der 64. Minute dann auch das 3:0 durch TSG-Kapitän Yannick Schneider. Die Steine, die Schneider und Abele dabei vom Herzen gefallen seien, seien „riesig“ gewesen, gab Abele zu. „Yannick hatte gefühlt seit vier oder fünf Spielen nicht mehr getroffen. Dieses Tor hat er gebraucht, um den Kopf wieder freizubekommen und nicht zu verkrampfen.“ Wie es sich für gute Gäste gehöre, habe seine Elf dann auch noch ein Geschenk verteilt, sagte der TSG Coach mit Blick auf den Reichenbacher Ehrentreffer zum 1:3-Endstand. Nach einem langen Ball in die Weinheimer Hälfte schoss der herauseilende Seitz seinen Vordermann Dominik Knauer an, von dem prallte der Ball vor die Füße des Reichenbachers Kevin Esswein. Großartig hadern wollte Abele mit dieser Aktion allerdings nicht, mit seiner Spielweise habe sich der TSV diesen Treffer vielmehr redlich verdient, sagte er. Wohlwissend, dass seine Elf vor den richtungweisenden Duellen mit Bruchsal, Spielberg und Walldorf II in die Erfolgsspur zurückgekehrt ist. fran

Kader TSG Weinheim: Seitz; Kuhn, Anhölcher (87. Keller), Giordano (75. Walter), Huller, Schneider, Jungmann, Knauer, Marsal (81. Zimmermann), Schwöbel, Schmid (60. Ertanir).