Spielbericht 1. Mannschaft: Zurück auf Platz eins

Verbandsliga (14. Spieltag 11.11.2023) Da die Konkurrenz patzt, genügt der TSG 1862/09 Weinheim ein 1:0 gegen Bruchsal, um die Tabellenführung zu übernehmen


TSG 1862/09 Weinheim – 1.FC Bruchsal 1:0 (1:0)

Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 13.11.2023

Weinheim. Eine Mischung aus Stolz, Zufriedenheit und Erleichterung machte sich am Samstagnachmittag unter den Spielern und Verantwortlichen von Fußball-Verbandsligist TSG 1862/09 Weinheim breit, als Schiedsrichter Liam Kastner die Partie gegen den 1. FC Bruchsal beendete. Obwohl die Gäste in der zweiten Halbzeit reichlich Dampf gemacht hatten, hieß es nach etwas mehr als 90 Minuten immer noch 1:0 für die Elf um Trainer Marcel Abele – dank des goldenen Tores von Mittelfeldkämpfer Nik Schmid nach einer einstudierten Eckball-Variante aus der 38. Minute. „Besonders freut mich als Verteidiger natürlich, dass wir endlich mal wieder zu Null gespielt haben“, sagte der einmal mehr herausragende Abwehrchef Christian Kuhn nach dem Spiel. Im Gespann mit Gregor Zimmermann und Dominik Knauer ließ er in der defensiven Dreierkette der TSG 62/09 über die gesamte Spielzeit keine echte Bruchsaler Torchance zu – trotz zahlreicher Bruchsaler Bemühungen in den zweiten 45 Minuten. Einzig ein Wackler von Keeper Johannes Halbig im eigenen Strafraum sorgte bei Trainer Abele nach einer knappen halben Stunde für einen „kurzen Herzkasper“. Und so waren sich der Trainer und sein Abwehrchef dann auch einig, dass die TSG einen „letztlich hochverdienten Sieg“ eingefahren habe. Gleichwohl räumte Abele auch ein: „Am Ende muss man dennoch von einem Arbeitssieg sprechen, da wir hintenraus noch einmal richtig fighten mussten.“ Auch Abteilungsleiter Tobias Apfel musste erst einmal kräftig durchatmen, ehe er zu Protokoll gab: „Ich bin erleichtert, das war dann doch eine enge Kiste.“ Den Grund hierfür hatte indes Kuhn sehr schnell erkannt: „Wir waren vorne einfach nicht konsequent genug. Wir hatten durchaus die Chancen, um hier frühzeitig auf 2:0 oder 3:0 zu stellen. So mussten wir am Ende etwas zittern.“ In der Tat versäumten es die Weinheimer vor allem in der ersten Halbzeit, gegen tief stehende Gäste mehr aus ihren Möglichkeiten zu machen. Allein Nils Anhölcher ließ gleich zu Beginn zwei vielversprechende Gelegenheiten liegen, ähnlich erging es Nick Huller nach einer Viertelstunde.

Im zweiten Abschnitt dauerte es zwar bis zur 68. Minute, ehe die Abele-Elf zum ersten Mal vor dem Tor von Benedikt Gröll auftauchte, doch hatten es die wenigen Chancen in sich: Anhölcher schoss Gröll aus 16 Metern an (68.), Jungmann jagte einen Distanzschuss übers Tor (70.) und Schmid nagelte einen Abpraller an die Querlatte. In der Schlussphase scheiterte dann auch noch Schneider zweimal knapp – zunächst nach einer Hereingabe von Ertanir (82.), danach mit einem Schussversuch aus dem Sechzehnmeterraum (90.). Den Schlusspunkt der vergebenen (Konter-)Chancen setzte Giordano in der Nachspielzeit, als er einen Eckball auf die Latte zirkelte. All die vergebenen Chancen interessierten am Samstag jedoch kaum noch jemanden. Schließlich machten schon kurz nach dem Abpfiff die Ergebnisse von den anderen Plätzen die Runde. Der bisherige Spitzenreiter 1. FC Mühlhausen hatte doch tatsächlich mit 1:3 verloren. Neuer Tabellenführer ist dadurch: die TSG 1862/09 Weinheim. Mit drei Punkten Vorsprung vor den beiden letzten Spielen des Jahres. Schon mit einem Remis in Spielberg am Samstag wäre die Herbstmeisterschaft unter Dach und Fach. Trainer Marcel Abele fand für diese Ausgangssituation nur ein Wort: „Verrückt“. Zugleich warnte er aber auch schon: „Das wird ein richtiges Brett.“ Beim Verlassen des Kunstrasenplatzes traf er indes auf so manchen euphorisierten Zuschauer. „Jetzt steige mer noch uff“, hieß es in schönster Mundart. Abeles Grinsen war zu entnehmen: Der Trainer hätte nichts dagegen. Wenngleich er abermals auf die Euphoriebremse trat. Und auch Abwehrchef Kuhn mochte noch keine Gedanken an den Frühsommer 2024 verschwenden. Er widmete sich lieber dem Hier und Jetzt: „Wir genießen erst einmal das schöne Wochenende.“ fran


Kader TSG Weinheim: Halbig; Kuhn, Anhölcher, Giordano, Huller (75. Ertanir), Schneider, Jungmann (90. Menges), Zimmermann (90. + 3 Smiljanic), Knauer, Marsal, Schmid (83. Keller)
Tore: 1:0 Schmid (38.)
Zuschauer: 82.


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