Spielbericht 1. Mannschaft: Fortuna ist mit dem Punkt glücklicher als die TSG
Verbandsliga (27. Spieltag 10.05.2025) Weinheim und Heddesheim trennen sich im Derby der Fußball-Verbandsliga 1:1. Bei Yannick Schneider & Co. macht sich Wehmut breit.
TSG 1862/09 Weinheim – Fortuna Heddesheim 1:1 (0:1)
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 12.05.2025
von Rainer Bohlander
Weinheim. In der Fußball-Verbandsliga Nordbaden gab es am Samstagmittag im Derby zwischen der TSG 1862/09 Weinheim und Fortuna Heddesheim keinen Sieger. Beide Teams trennten sich vor 125 Zuschauern mit einem 1:1 (0:1). Die Heddesheimer konnten offenbar damit besser leben.
Yannick Schneider hat bei der TSG 1862/09 Weinheim schon viel erlebt. Sieben Spielzeiten in Folge ist der Angreifer für die Bergsträßer schon auf Torejagd gegangen. „Diese Saison gehört sicherlich zu einer der schönsten“, sagte der 27-Jährige nach dem Derby am Samstag. „Die Mannschaft hat einen überragenden Zusammenhalt. Wir können auf das, was wir bislang geschafft haben, sehr stolz sein. Auch wenn ich persönlich natürlich gerne das Spiel gegen Heddesheim gewonnen hätte. Wir hatten ja unsere Chancen.“
Tatsächlich hatte die Fortuna in der ersten halben Stunde Vorteile. Nach einem schnellen Einwurf von Thorben Stadler zu Luca Graciotti hatte der Heddesheimer freie Bahn, kam zum Abschluss und überwand TSG-Keeper Tim Kallis zum 1:0 (26.). „Bei der Aktion waren wir nicht wach genug“, schimpfte der Weinheimer Coach Lukas Cambeis. Nur fünf Minuten später hätte Stadler eigentlich schon für das Heddesheimer 2:0 sorgen können. Doch diesmal hielt Tim Kallis bärenstark und verhinderte den Rückstand.
Torhüter im Blickpunkt
„Wenn Thorben den macht, hätte das vielleicht schon so eine Art Vorentscheidung sein können“, befand Feytullah Genc, der die Fortuna-Mannschaft diesmal alleine betreuen musste. Seine Trainerkollegen Rene Gölz und Moses Kopotz hatten in der Woche zuvor beim Spiel gegen den VfB Bretten (1:2) die Gelb-Rote beziehungsweise Rote Karte gesehen und mussten von der Tribüne aus das Spiel verfolgen.
Gegen Ende der ersten Hälfte kamen dann auch die Platzherren zu einer Riesenmöglichkeit. Marlon Ludwig scheiterte am Heddesheimer Keeper Jannik Jörns (39.). Die Weinheimer erwischten den besseren Start in Durchgang eins. Erst parierte Jörns einen Schuss von Sebastian Beikert (46.). 180 Sekunden später köpfte dann Ludwig zum 1:1 (49.). Und in der Folge hatte die TSG ihre beste Phase. Marcel Schwöbel, der in der kommenden Saison das Heddesheimer Trikot tragen wird verfehlte nur knapp sein Ziel (60.). Bei einem Distanzschuss von Danny Kadioglu (69.) und bei der nächsten Chancen für Ludwig (71.) reagierte Jörns glänzend. Doch auch die Heddesheimer hatten Möglichkeiten. Und in den letzten zehn Minuten Schienbein Fortuna dem Siegtreffer näher. Stadler (77., 84, 87., 88.) hatte das 2:1 mehrmals auf dem Fuß, doch es blieb beim Remis, weil TSG-Torhüter Kallis stark parierte.
„Ich bin nicht ganz zufrieden. Wir hätten unsere einfach nutzen müssen“, sagte der Weinheimer Trainer Lukas Cambeis nach dem Spiel. Sein gegenüber Feytullah Genc war erst einmal froh, dass seine Team die Niederlagenserie gestoppt hatte. Sein Team hatte seine vergangenen sechs Spiele alle verloren. „Ich denke, dass sogar mehr drin war. Der Ausgleichstreffer fällt nicht, wenn die zwei Foulspiels gegen uns zuvor gepfiffen werden. Weinheim hatte sicher zwei, drei gute Torchancen in Durchgang zwei, aber wir mindestens ebenso viele. Unter dem Strich geht das Remis von den Spielanteilen her in Ordnung.“
Weiter Tabellenfünfter
Yannick Schneider und die TSG bleiben in der Tabelle nach dem Remis Tabellenfünfter. Das Ziel Platz drei ist wohl nicht mehr machbar. Der 1. FC Mühlhausen ist nach dem 1:1 beim Karlsruher SC II nun sieben Punkte weg. Und es sind ja nur noch drei Partien in dieser Saison. Das Weinheimer Team bricht am Saisonende komplett auseinander. Auch Schneider, die TSG-Konstante, wird gehen. „Ich werde in Zukunft beim FC Zuzenhausen spielen. Und ja, es ist total schade, dass alle weggehen.“
TSG 1862/09 Weinheim: Kallis – Kuhn, Katich, Ertanir (72. Giordano), Beikert, Schneider, Keller, Zimmermann, Knauer (68. Kadioglu), Ludwig, Schwöbel.
Tore: 0:1 Graciotti (26.), 1:1 Ludwig (49.).
Beste Spieler: Kallis, Ludwig – Jörns, Szarka.
Zuschauer: 125.