Spielbericht 1. Mannschaft: Härtetest bestanden

Verbandsliga (5. Spieltag 06.09.2025)
Die TSG 1862/09 Weinheim holt beim 2:2 im Spitzenspiel beim VfB Eppingen einen Punkt und bleibt damit weiter ungeschlagen.
VfB Eppingen – TSG 1862/09 Weinheim 2:2 (1:1)
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 08.09.2025
von Nicolai Lehnort
Eppingen. Die mit zehn Punkten aus vier Spielen hervorragend in die Saison gestartete TSG 1862/09 Weinheim hat sich auch im Gipfeltreffen der Fußball-Verbandsliga schadlos gehalten. Die als Spitzenreiter angereisten Weinheimer haben sich vom Zweiten VfB Eppingen am Samstag nachmittag mit 2:2 (1:1) getrennt. Wie schon unter der Woche beim 4:4 in Ziegelhausen gingen die Gäste zweimal in Führung, mussten sich am Ende aber mit einem Punkt begnügen und bleiben damit auch nach fünf Spielen ungeschlagen. Damit zeigt sich Trainer Marcel Hofbauer „sehr zufrieden“ – besonders angesichts der Umstände des Punktgewinns. Zum einen zählt der Coach die Gastgeber zu einem der Top-Teams der Liga und attestiert ihnen „gute Chancen, unter den ersten Fünf zu landen“. Zum anderen musste seine Elf mehrere personelle Rückschläge verkraften. So fehlte nicht nur Kapitän und Abwehrchef Georgios Roumeliotis aus privaten Gründen, in der Halbzeit musste auch Innenverteidigerkollege Finn Jörg Hoffmann mit Rückenproblemen verletzt vom Feld, sodass die Blau-Weißen mit einer komplett umgekrempelten Zentrale aufliefen.
Dichtes Zentrum umspielt
„Das beeinflusst natürlich den Spielfluss“, sagt Hofbauer über sein ungewohntes Personal im zweiten Durchgang. „Die Automatismen fehlen. Deshalb sind wir dann sehr viel hinterhergelaufen.“ Gut hinterhergelaufen, ergänzt der 35-Jährige, denn Weinheim stellte die Räume stark zu und zwang Eppingen mangels spielerischer Lösungen zu langen Bällen hinter die Abwehrreihe. Einer dieser Spielzüge war es dann auch, der zum 2:2-Endstand führte, als die Zuordnung in der blau-weißen Defensive durcheinandergeriet und Eppingens Mark Rauh die Kugel im Eins-gegen-Eins auf kuriose Weise im Gästetor unterbrachte. Er hatte das Spielgerät beim Abschluss nicht voll getroffen (78.). Danach drückte Eppingen, angetrieben von 333 Zuschauern auf heimischem Platz, auf den Siegtreffer. Mehrere brenzlige Situationen im Gästestrafraum wussten diese aber zu bereinigen. Dem vorausgegangen war ein Duell zweier Teams mit derselben Philosophie, wie TSG-Coach Hofbauer beobachtete. „Sie setzen auf dieselben Grundtugenden mit einer disziplinierten Spielweise und einem stabilen Grundgerüst.“ Das demonstrierten auch die Weinheimer im ersten Durchgang und gingen durch einen direkt verwandelten Freistoß von Knipser Rahman Jawadi nach 19 Minuten in Führung. Die hatte jedoch nur acht Minuten Bestand: Einen von Agirios Goulas per Handspiel verursachten Elfmeter konnte TSG-Keeper Marcus Retter zwar zunächst parieren, gegen den Nachschuss von Dejan Tomic war er dann aber machtlos. Nur sechs Minuten nach dem Seitenwechsel gingen die Gäste erneut in Führung, als sie von einem Fehler der Hausherren im Spielaufbau profitierten und der eingewechselte Niklas Schneider eine sehenswerte Kombination in Überzahl zum 2:1 abschloss (51.). Der wiedergenesene Schneider, zuvor nur mit Kurzeinsätzen bedacht, ersetzte den verletzten Hoffmann und die etatmäßigen Sechser Etienne Imsirovic und Marc Berger bildeten das Innenverteidiger-Duo.
Abgezocktheit gegen Jugend
Dass der VfB Eppingen bereits seit Jahren eine eingespielte Truppe aufs Feld schickt und dieselbe Philosophie verfolgt, wurde mit zunehmender Spieldauer deutlich. Auch ihre Erfahrung verschaffte den Gastgebern in vielen Situationen Vorteile gegenüber der jungen Weinheimer Truppe, bei der fünf Spieler unter 20 Jahren in der Startelf standen. Dass die TSG dem dennoch standhielt, stimmt Trainer Hofbauer zuversichtlich. Denn während die Eppinger DNA sich jahrelang entwickelt hat, stehen die Weinheimer erst am Beginn dieses Prozesses – und weiterhin in der Spitzengruppe.
Kader TSG Weinheim: Retter – Berger, Imsirovic, Schranz (90.+2 Benbiga), Hoffmann (46. Schneider), Hussaini (68. Njie), Jawadi (76. Kasango), Schmitt, Goulas (65. Biazid), Langer, Kühne.
Tore: 0:1 Jawadi (19.), 1:1 Tomic (27.), 1:2 Schneider (51.), 2:2 Rauh (78.).
Zuschauer: 333