Spielbericht 1. Mannschaft: Auch unsortiert zum nächsten Dreier  

Verbandsliga (6. Spieltag 13.09.2025) Weinheim bleibt in der Verbandsliga ungeschlagen. Gegen Neckarelz hat die TSG 1862/09 aber viel Glück.  


TSG 1862/09 Weinheim – SpVgg Neckarelz 2:1 (1:0)

Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 15.09.2025
von Anja Treiber

Weinheim. Das nebenan meckernde Zicklein vom auf dem Parkplatz gastierenden Zirkus war sinnbildlich für diesen Samstagnachmittag. Zu meckern gab es einiges beim Heimspiel der TSG 1862/09 Weinheim gegen die SpVgg Neckarelz. Auf dem Spielfeld versuchte Kapitän Giorgios Roumeliotis wachzurütteln: „Jungs, nehmt mal die Köpfe hoch! Was ist denn los?“ Und nach dem Schlusspfiff hätte man meinen können, die Weinheimer Fußballer wären erstmals in dieser Verbandsliga-Saison punktlos vom Platz gegangen. Unterm Strich eines von Gastgeber-Seite durchwachsenen Spiels stand aber der 2:1-(1:0)-Erfolg und die Verteidigung des dritten Tabellenplatzes. Ein Erfolg. Und deshalb tat sich TSG-Trainer Marcel Hofbauer auch mit der Analyse schwer. „Ich konnte den Jungs direkt nach dem Schlusspfiff gar nicht viel sagen. Außer, dass die den Sieg genießen sollen. Direkt anzusprechen, was alles schief lief, wäre fehl am Platz gewesen. Aber wir wissen alle, dass das heute keine Glanzleistung war.“ Das war auch daran zu sehen, dass kaum einer jubelte, während der Neckarelzer Dennis Bentz, der in der 90. Minute TSG-Keeper Marcus Retter noch einmal zu einer Parade zwang und die letzte von etlichen Gäste-Chancen vergab, vor Wut mit der Faust auf den Rasen hämmerte. „Uns fehlt einfach das Spielglück. Hätten wir heute einen Punkt oder mehr mitgenommen, hätte sich in Weinheim auch keiner beschweren dürfen“, sagte SpVgg-Trainer Stefan Strerath. Der Ex-Profi, der unter anderem in Dortmund, Düsseldorf, Sandhausen und auf dem Waldhof gespielt hatte, steht mit seinem Team mit nur einem Punkt auf dem vorletzten Tabellenplatz. „Heute waren wir so nah an einem Punkt wie vorher noch nie. Das macht es umso ärgerlicher.“

Blitzstart gibt keinen Auftrieb

Dabei startete die Partie für Weinheim nach Maß. Mohammed Biazid, der für den noch angeschlagenen Lias Kühne auf der für ihn ungewohnten linken Angriffsseite für ordentlich Alarm sorgte, stürmte nach gerade mal zwei Minuten in den Neckarelzer Strafraum und wurde dabei von Gästekeeper Akar Akin von den Füßen geholt. Elfmeter. Milas Hussaini ließ sich nicht bitten und traf zum 1:0. Der Blitzstart gab Weinheim jedoch keinen Auftrieb – und Neckarelz keinen Knacks. Die Gäste kamen über ihre rechte Angriffsseite immer wieder durch. „Da hatten wir ein Übergabeproblem, das wir später abstellen konnten“, sagte Marcel Hofbauer. Neckarelz brachte den Ball zwar meist in den Strafraum, fand dort bis zur 27. Minute aber keine Abnehmer. Danach musste sich TSG-Keeper Marcus Retter gleich zweifach auszeichnen, als Gio Roumeliotis einen Zweikampf gegen Lucas Baur verlor und Jon Bender zu einem Distanzschuss kam. In der 35. Minute traf Bender zudem freistehend nicht und Jannik Schmid wenige Minuten vor dem Pausenpfiff nur den Pfosten. Weinheim hätte sich über den Ausgleich nicht beschweren dürfen, auch wenn in der 38. Minute Biazid nach Pass von Schranz im Strafraum strauchelte und gerne einen zweiten Elfmeter gehabt hätte. Neckarelz blieb auch nach der Pause dran und belohnte sich mit einem schönen Konter, als der schnelle Schmid nach Bentz-Pass in der 49. Minute zum 1:1 traf. „Das müssen wir uns noch mal auf Video anschauen, da gab es Abspracheprobleme zwischen Torwart und Innenverteidiger“, befand Marcel Hofbauer, der weder mit seiner Abwehrkette noch mit dem Mittelfeld zufrieden war. „Heute mussten einige auf ungewohnten Positionen oder von Anfang an ran. Das hat man gemerkt. Und das braucht auch noch seine Zeit, eventuell sogar die Wintervorbereitung, bis wir uns richtig eingespielt haben.“ Die Gäste drückten weiter, standen hoch und Retter musste nun öfter retten, als ihm lieb war. Einen von Roumeliotis auf Schranz gechippten Ball verwandelte dieser dann aber in der 61. Minute zum überraschenden 2:1. Raum, den die Gastgeber zu selten nutzten. Den verdienten Ausgleich für Neckarelz verhinderte nach einem 20-Meter-Freistoß von Lucas Baur die Latte (85.). Zwar traf auch Schranz in der 89. Minute nach Schmitt-Zuspiel noch einmal den Pfosten. Doch am Ergebnis änderte das nichts. „Fußball ist ein Ergebnissport. Und da gehen wir eben auch nach diesem Heimspiel mit drei Punkten vom Platz“, sagte TSG-Coach Hofbauer fast entschuldigend. Das meckernde Zicklein wurde da schon von der Zirkusmusik übertönt.


TSG 1862/09 Weinheim: Retter; Biazid (60. Kühne), Berger (62. Hoffmann), Imsirovic, Roumeliotis, Schneider (57. Schmitt), Schranz, Hussaini (81. Njie), Jawadi (57. Czaker), Goulas, Langer.

Tore: 1:0 Hussaini (3.), 1:1 Schmid (49.), 2:1 Schranz (62.).

Beste Spieler: Retter – Schmid, Baur.

Zuschauer: 90


BILDER ZUM SPIEL


TEAMNEWS

Privacy Preference Center