Spielbericht 1. Mannschaft: Eine Nummer zu groß  

Verbandsliga (9. Spieltag 04.10.2025) Beim Tabellenführer gibt es nichts zu holen. Die TSG 1862/09 Weinheim verliert mit 1:3 beim 1. FC Mühlhausen.  


1.FC Mühlhausen – TSG 1862/09 Weinheim 3:1 (1:0)

Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 15.09.2025
von Nicolai Lehnort

Mühlhausen. Mühlhausen bleibt kein gutes Pflaster für Weinheim. Schon die vergangenen vier Auswärtsspiele bei den Kraichgauern hatte die TSG 1862/09 Weinheim allesamt verloren, überhaupt sprangen in elf Duellen nur drei Siege heraus. Und auch beim 1:3 (0:1) am Samstagnachmittag war der Tabellenführer der Fußball-Verbandsliga eine Nummer zu groß für das Team von Trainer Marcel Hofbauer. „Die individuelle Klasse hat uns am Ende des Tages besiegt“, befand Weinheims Teammanager René Uhrig, der den Vorjahres-Dritten Mühlhausen ins „obere Regal der Liga“ einsortiert. Mit Nick Huller hatte ausgerechnet eine ehemalige Stütze der TSG Weinheim entscheidenden Anteil an der Auswärtsniederlage, zieht der Mittelfeldmann doch seit der Vorsaison in Mühlhausen die Fäden in der Zentrale.

Zwei frühe Gegentreffer

Was die im Vergleich zur ersten Saisonniederlage gegen Spielberg (2:3) in der Vorwoche unveränderte Startelf sich in Mühlhausen vorgenommen hatte, war nach wenigen Minuten bereits hinfällig. Die Gastgeber gingen nach vier Minuten mit ihrer ersten guten Aktion durch Christopher Wild in Führung. „Das verändert das Spiel natürlich“, stellte Uhrig das Offensichtliche fest. Dennoch fanden die mutig agierenden Gäste nach rund einer Viertelstunde ins Spiel. Die Blau-Weißen knüpften dort an, wo sie in der überragenden ersten halben Stunde gegen Spielberg aufgehört hatten, liefen streckenweise früh an. In der 35. Minute hatte Jermain Schranz den Ausgleich auf dem Fuß: Der Stürmer scheiterte im Eins-gegen-eins aber an Mühlhausen-Schlussmann Kai Mutschall, sodass es mit 0:1 in die Pause ging. Nach Wiederanpfiff ergab sich dasselbe Bild wie zu Spielbeginn: ein schnelles Gegentor für die TSG. Der starke Huller verlagerte das Spiel, eine Flanke ins Zentrum fälschte Mohammed Biazid in Richtung eigenen Kasten ab, wo Markus Retter zunächst noch eingreifen konnte, gegen Wilds Nachschuss war er aber machtlos (50.). „Wir haben uns in der Pause viel vorgenommen“, sagte Teammanager Uhrig über die Halbzeitansprache. „Dann kommen wir aus der Kabine und kassieren gleich das zweite Gegentor. Damit ist der Plan natürlich wieder über den Haufen geworfen.“ Aufgegeben hatten sich die Blau- Weißen nach dem 0:2 zwar nicht, zu klaren Torchancen kamen sie beim Tabellenführer aber nicht. Immer wieder fehlte im letzten Drittel die Präzision – oder die richtige Entscheidung. Ernsthaft gefordert wurde Mühlhausens Keeper so nicht mehr. Nach 70 Minuten machten die Hausherren folgerichtig den Deckel drauf, als Philipp Neuberger beim 0:3 seinen sechsten Saisontreffer markierte. Das 1:3 des eingewechselten Fabian Czaker per Drehschuss innerhalb des Strafraums im Stile eines Torjägers war zu diesem späten Zeitpunkt nicht mehr als Ergebniskosmetik (88.). Dennoch tue dem frischgebackenen Vater sein erster Saisontreffer sicherlich gut, fand Uhrig noch einen positiven Aspekt im einzigen Treffer. Zuvor war der ebenfalls eingewechselte Sami Benbiga mit seinem Kopfball noch am Aluminium gescheitert. Da stand es aber bereits 0:3.

Junge Gäste „zahlen Lehrgeld“

So zeigte eines der Top-Teams der Liga den zu Saisonbeginn sieben Spieltage ungeschlagenen Weinheimern die Grenzen auf. Fehler der streckenweise mutig agierenden Elf bestrafte die beste Offensive der Verbandsliga umgehend. „In manchen Situationen zahlen wir eben Lehrgeld. Das ist bei einer so jungen Mannschaft aber ein Stück weit normal“, wusste Uhrig die einzuordnen. Dass die zweite Niederlage in Folge sich für die TSG zu einem Abwärtstrend entfalten könnte, glaubt der Teammanager aber nicht. „Es wird immer Phasen, in denen wir zwei, drei Spiele verlieren werden. Das Entscheidende ist die Entwicklung der Mannschaft und wie du ein Spiel verlierst. Da habe ich keine Sorge, dass sich etwas in die falsche Richtung entwickelt.“

 


TSG 1862/09 Weinheim: Retter; Biazid (78. Goulas), Berger (72. Benbiga), Imsirovic (55. Schneider), Roumeliotis, Schranz, Hussaini (59. Njie), Jawadi (55. Czaker), Schmitt, Langer, Kühne.
Tore: 1:0 Wild (4.), 2:0 Wild (50.), 3:0 Neuberger (70.), 3:1 Czaker (88.).

 


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