Spielbericht 1. Mannschaft: Ein Punkt für die Moral
Verbandsliga (12. Spieltag 25.10.2025) TSG 1862/09 Weinheim dreht 0:1-Rückstand und trennt sich mit 2:2-Remis vom VfB Bretten. Damit wartet die Hofbauer-Elf seit sechs Spielen auf einen Sieg.
TSG 1862/09 Weinheim – VfB Bretten 2:2 (2:2)
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 27.10.2025
von Nicolai Lehnort
Weinheim. Die TSG 1862/09 Weinheim hat sich vom Derby-Debakel in der Vorwoche erholt. Der Befreiungsschlag ist dem Fußball-Verbandsligisten aber verwehrt geblieben. Nach dem 2:2 (2:2) gegen den VfB Bretten am Samstagnachmittag vor 50 Zuschauern auf dem heimischen Kunstrasenplatz wartet die TSG nun seit sechs Spielen auf einen Sieg. Damit stehen die Weinheimer nach zwölf Spieltagen weiter im Tabellenmittelfeld: Auf Rang acht der 16er-Liga trennen die TSG acht Zähler von den Aufstiegs- und deren sechs von den Abstiegsrängen. Auf dem ersten Abstiegsplatz 14 steht nach den Sonntagsspielen der VfB Bretten, den „wir damit auf Distanz halten“, sah TSG-Coach Marcel Hofbauer das Positive. Zwar hätten die Weinheimer gerne einen Dreier als Reaktion auf das 0:8 in Heddesheim geholt, unter dem Strich war es
aber eine gerechte Punkteteilung. Da waren sich die Protagonisten beider Teams einig.
Zweimal aus elf Metern
Die Gäste aus dem Landkreis Karlsruhe hatten im ersten Durchgang mehr vom Spiel und zeigten den auf vier Positionen veränderten Hausherren ihre Problemzone auf: die Defensive. Nachdem Luis Pfannenschmid TSG-Schlussmann Marcus Retter warmgeschossen hatte (10., 14.), kam der Keeper in der 20. Minute gegen Alex Jawo zu spät und holte den Brettener von den Beinen – Strafstoß. Philipp Eberl ließ sich die Chance vom Punkt nicht nehmen (22.). Die Gäste waren obenauf, hatten die bessere Körpersprache. Weinheim reagierte mit halbherzigem Pressing – Kommunikationsprobleme verhinderten ein kollektives Anlaufen. Eine Energieleistung von Mohammed Biazid sorgte nach 38 Minuten aber für den Ausgleich aus dem Nichts, als der Außenverteidiger sich auf links durchsetzte und auf Lias Kühne zurücklegte, der aus kurzer Distanz mit dem ersten Torschuss für die TSG traf. Eine ähnliche Gelegenheit vergab der VfB auf der anderen Seite im Gegenzug (38.). Das sollte sich rächen, denn wieder war es der agile Biazid, der aus kurzer Distanz im gegnerischen Strafraum einen Spieler anschoss der Schiedsrichter entschied, nicht unstrittig, auf Strafstoß: Fabian Czaker drehte die Partie (44.). Die unter anderem bei Standards immer wieder anfällige TSG brachte die Führung aber nicht über die Zeit: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kam VfB-Verteidiger Terry Kangni Soukpe vor dem TSG-Keeper an den Ball und hob ihn über Retter zum Ausgleich ins Netz (45.+2).
Überlegenheit nach der Pause
„Wir bekommen einfach zu viele Gegentore“, bemängelte Kapitän Georgis Roumeliotis, „durch haarsträubende Fehler“, ergänzte Trainer Marcel Hofbauer. „Das kann nicht unser Anspruch sein“, sagte er ob der bereits 30 Gegentreffer, zeigte aber auch Nachsicht mit seiner jungen Elf. „Es gilt, den Jungs Zeit zu geben, damit sie die Fehler abstellen. Bei jungen Spielern gehören Fehler zum Lernprozess dazu.“ Im zweiten Durchgang hatte die TSG mehr Spielanteile, klare Torchancen blieben aber auf beiden Seiten Mangelware. Der eingewechselte Lennox Schmitt ließ die beste Weinheimer Chance aus rund elf Metern liegen (81.), die Gäste scheiterten kurz vor Schluss am stark parierenden Retter (88.). Fünf Minuten zuvor war TSG-Verteidiger Biazid mit Gelb-Rot wegen Meckerns vom Platz geflogen. „Völlig unnötig“, wie sein Trainer dessen Reklamieren beim Unparteiischen kommentierte. „Hätten wir zu elft zu Ende gespielt, hätten wir das Spiel gewonnen“, war sich Hofbauer sicher. Letztlich hat der letzte Wille, die drei Punkte zu holen, in der Schlussphase aber bei beiden Teams gefehlt. Während Gäste-Trainer Bruno Martins mehr „Angst zu verlieren, als Mut zu gewinnen“ sah, fehlten den Hausherren im Offensivspiel die zündenden Ideen.
TSG 1862/09 Weinheim: Retter – Biazid, Berger, Imsirovic (46. Schmitt), Roumeliotis, Schneider, Schranz, Jawadi (80. Njie), Langer, Kühne (63. Kasango), Czaker (71. Hussaini).
Tore: 0:1 Eberl (22., FE), 1:1 Kühne (38.), 2:1 Czaker (44., HE), 2:2 Kangni Soukpe (45.+2).
Zuschauer: 50.
Beste Spieler: Schneider – L. Pfannenschmid, Kangni Soukpe.
Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Biazid wegen Meckerns (TSG, 83.).
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