Spielbericht 1. Mannschaft: Wieder nur Saures für die TSG  

Verbandsliga (13. Spieltag 01.11.2025) Die TSG 1862/09 Weinheim bietet Spitzenteam Bruchsal die Stirn. Ein Freistoßtor versaut den seit nun sieben Spielen sieglosen Hausherren aber den Feiertag. 


TSG 1862/09 Weinheim – 1. FC Bruchsal 0:1 (0:0)

Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 03.11.2025
von Nicolai Lehnort

Weinheim. Eine Hand hatten sie bereits in der Süßigkeitenschale, am Ende nahmen einen Tag nach Halloween aber erneut die Gäste die süßen drei Punkte mit nach Hause. Die TSG 1862/09 Weinheim war an Allerheiligen entsprechend bedient. Die Spieler sackten an diesem grauen Samstagnachmittag auf dem Rasen zusammen, stützten erschöpft die Hände auf die Knie. Sie haben gegen den nach dreizehn Spieltagen neuen Tabellenführer der Fußball-Verbandsliga eine Partie auf Augenhöhe geliefert, standen am Ende vor 80 Zuschauern im Sepp-Herberger-Stadion aber ohne die süße Belohnung da. Ein direktes Freistoßtor in der Schlussphase bescherte dem 1. FC Bruchsal beim 0:1 (0:0) das glücklichere Ende. Als „sehr bitter“ fasste Weinheims Co-Trainer Jan Herle die Heimpleite zusammen. Er vertrat den aus gesundheitlichen Gründen ausgefallenen Cheftrainer Marcel Hofbauer. „Wir haben es nicht geschafft, uns für den betriebenen Aufwand zu belohnen“, bemängelte Herle, der zwar wie sein Gegenüber ein „Unentschieden-Spiel“ sah, seiner Elf aber dennoch attestierte: „Wie gut wir sie bespielt haben – das war schon top.“ Bruchsals Trainer Benjamin Biritsch hingegen sprach den Hausherren zwar ein „ordentliches Spiel“ zu – aber nur, weil sein Team es zugelassen habe: „Wir haben sie zu sehr spielen lassen.“

Pfeife bleibt bei Handspiel stumm

Von Anfang an entwickelte sich eine offensiv geführte Partie. Beide Seiten suchten in Ballbesitz zügig den Weg nach vorne. Die ersten Abschlüsse gingen aufs Konto des Aufstiegskandidaten, Paulino De Tullio (5.) und Jonas Malsam (11.) zielten aber zu ungenau. Die TSG erarbeitete sich die ersten Torannäherungen durch Fabian Czaker (14.), Jermain Schranz und Lennox Schmitt (15.). Nach guten 20 Minuten bereiteten die Bruchsaler dem Hin und Her ein Ende und übernahmen die Spielkontrolle. Prompt hatten die Hausherren Glück, als Kapitän Georgios Roumeliotis eine Flanke an die Hand sprang, Schiedsrichter Liam Kastner aber nicht auf Strafstoß entschied (27.). Tief in die eigene Hälfte zurückgezogen, wusste die aufmerksame Defensive der Blau-Weißen die zahllosen Hereingaben der Gäste zu entschärfen. Bezeichnend: Die beste Chance entsprang einem Standard. Malsams Versuch geriet aber erneut zu unplatziert (41.). Zuvor hatte Lias Kühne für die nach Konter immer wieder gefährliche werdende TSG aus spitzem Winkel vergeben (38.). „Wir waren zu unsauber, hatten zu viele Fehlpässe, schwache Flanken.“ Die Mängelliste von Gäste-Trainer Biritsch war zur Pause lang.

Für starke Phase nicht belohnt

Nach Wiederanpfiff war Weinheim dem ersten Tor des Spiels zunächst näher. Rahman Jawadis satter Abschluss war jedoch zu zentral (61.), zwei Minuten später zielte Schranz aus aussichtsreicher Position am Tor vorbei (63.). Kühne machte den Chancen-Hattrick mit seinem Abschluss am Kasten vorbei perfekt (65.). Die Führung für die Hausherren wäre zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen. „In der zweiten Halbzeit hatten wir die besseren Chancen“, sah Weinheim-Coach Herle sein Team überlegen. Wie schon im ersten Durchgang steigerten sich die Gäste mit zunehmender Spieldauer. Wirklich zwingend wurde es aber wiederholt nicht. So war es erneut ein Freistoß, der am meisten Gefahr versprühte und zum einzigen Tor des Tages führte: Außenverteidiger Daniel Schiek schlug den Ball scharf vors Tor, das Spielgerät segelte durch die Gefahrenzone und landete im langen Eck (77.). In Gefahr geriet der Dreier in der Schlussphase nicht mehr. Die Gäste hielten die TSG mit eigenen Offensivaktionen größtenteils clever fern vom eigenen Tor. Das 0:1 ist das siebte sieglose Spiel in Serie für Weinheim, das auf Tabellenplatz neun nun nur noch vier Punkte vom Abstiegsrelegationsplatz trennt. Für größere Sorgenfalten sorgt das bei den Verantwortlichen aber (noch) nicht. „Es wäre blauäugig, die Situation nicht im Blick zu haben. Wir sehen aber nicht schwarz“, sagte Co-Trainer Herle mit Blick auf die verlorene Partie: „Wir können viel Positives und Selbstvertrauen mitnehmen. Auch wenn es nicht gereicht hat, muss es uns einen Push geben.“ Den braucht die TSG auch in der kommenden Woche, denn dann wartet mit dem GU-Türk. SV Pforzheim das nächste Spitzenteam.


TSG 1862/09 Weinheim: Retter; Imsirovic (82. Schneider), Roumeliotis, Schranz, Hoffmann, Jawadi, Schmitt, Goulas (78. Kasango), Langer, Kühne, Czaker (69. Hussaini).

Tore: 0:1 Schiek (77.)

Zuschauer: 80.

Beste Spieler: Hoffmann, Schranz – Schiek, Sautter.

 


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