Spielbericht 1. Mannschaft: „Das ist einfach nur bitter“

Verbandsliga (27. Spieltag 10.04.2023) TSG 1862/09 Weinheim verlangt dem Tabellenführer der Fußball-Verbandsliga, VfR Mannheim, zwar alles ab, unterliegt aber dennoch knapp mit 0:1.


VfR Mannheim – TSG 1862/09 Weinheim  1:0 (0:0)

Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 11.04.2023

Mannheim. „Auswärtsstarke Weinheimer zu Gast in der Quadratestadt“, lautete die Überschrift des Vorberichts, die der VfR Mannheim als Spitzenreiter der Fußball-Verbandsliga am Wochenende vor dem Nachbarschaftsduell auf seiner Website und in den sozialen Netzwerken verbreitete.

Auch im Bericht selbst gingen die Lobeshymnen auf den Tabellenelften aus der Zweiburgenstadt weiter, unter anderem hieß es: „Die beeindruckende Auswärtsstärke ist der bisherige Garant dafür, dass Weinheim nicht den Abstiegsrelegationsplatz belegt.“ Zu guter Letzt folgte der Appell an die eigene Elf, dass eine durchschnittliche Leistung wie beim 2:0-Hinspielsieg diesmal für einen Dreier kaum reichen werde.

Tor des Tages in der 48. Minute

Viele dieser Aussagen sollten sich am Ostermontag tatsächlich bestätigen. Die Gäste agierten von Beginn an mutig, liefen den VfR hoch an, kamen zu einigen Chancen und standen in der Defensive ausgesprochen sattelfest. Und dennoch genügte dem Aufstiegsaspiranten um die beiden künftigen Weinheimer Christian Kuhn und Marcel Schwöbel auch im Rückspiel eine alles andere als berauschende Leistung, um die TSG 1862/09 im altehrwürdigen Rhein-Neckar-Stadion mit 1:0 (0:0) in die Schranken zu weisen. Das Tor des Tages erzielte Dennis Lodato drei Minuten nach dem Seitenwechsel.

Entsprechend angefressen waren TSG-Trainer Marcel Abele und Teammanager Kai Altig nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Philip Dickemann – obwohl sie mit der Leistung ihrer Schützlinge „absolut zufrieden“ waren. „Uns hat hier einzig und allein das letzte Quäntchen Glück gefehlt, wir hätten mindestens einen Zähler verdient gehabt“, klagte Abele, den nicht einmal die lobenden Worte seines Kollegen auf Mannheimer Seite, Volkan Glatt, trösten konnten. „Das ist einfach nur bitter, weil es eben eine völlig unverdiente Niederlage war.“ Im gleichen Atemzug erinnerte Abele an „die drei bis vier Hochkaräter“ durch Yannick Schneider, Gaetano Giordano sowie Nick Huller, die seine Elf insbesondere in der zweiten Hälfte liegen ließ. Am knappsten war es bei Schneiders Kopfball in der 88. Minute, der die Latte des VfR-Tores touchierte.

Altig versuchte seinerseits, das Positive in den Vordergrund zu stellen: „Insbesondere die erste Halbzeit war sehr gut von uns. Wir haben ein großes Herz und viel Leidenschaft gezeigt. Auf dieser geschlossen guten Leistung können wir definitiv aufbauen.“

Aufbauarbeit ist gefragt

Fürs Erste mussten der Trainer und der Teammanager ihre Mannschaft am Montag aber aufrichten – was angesichts der bitteren Niederlage nicht wirklich leicht gefallen sei, so Abele. „Auch die Jungs sind total down und brutal enttäuscht, weil sie alle wissen, dass heute etwas drin gewesen wäre.“

Nicht gänzlich außer Acht wollte der TSG-Coach bei seiner Nachbetrachtung allerdings auch lassen, dass auch ein ganz anderer Spielverlauf im Bereich des Möglichen gewesen wäre. Abele: „Keine Ahnung, was passiert wäre, hätte der VfR einen Foulelfmeter in der sechsten Minute nicht an die Latte genagelt.“ Einzig und allein: Es blieb in dieser Szene beim 0:0 und es dauerte anschließend bis zur 48. Minute, ehe die Blau-Weiß-Roten aus der Quadratestadt in Führung gingen.

Diese Führung gab der ungemein clever agierende VfR dann allerdings nicht mehr aus der Hand – auch weil die beiden Weinheimer Neuzugänge für die nächste Saison in der Defensive der Mannheimer ihrem künftigen Trainer keinen Gefallen taten. „Insgeheim hätte ich mir natürlich gewünscht, dass einer von ihnen mal kräftig über den Ball haut“, war Abele dann doch wieder zu Scherzen aufgelegt. Doch nicht zuletzt aufgrund ihrer Einstellung wollte er Schwöbel und Kuhn unbedingt für die TSG 62/09 gewinnen: „Beide sind tragende Säulen der Defensive des Tabellenführers. Und natürlich wollen sie sich mit der Meisterschaft aus Mannheim verabschieden. Entsprechend motiviert werden sie auch in den nächsten Wochen noch zu Werke gehen.“

Für zusätzliche Aufheiterung sorgte bei Abele überdies der Blick auf die Tabelle: Auch die anderen Mannschaften im Tabellenkeller blieben sieglos, die TSG hat trotz der Niederlage Platz elf verteidigt. fran


Kader TSG Weinheim: Halbig; Smiljanic (46. Ripper), Menges, Krohne (48. Hoock), Becker (87. Can), Giordano, Huller (82. Walter), Schneider, Keller, Knauer, Gärtner.
Tore: 1:0 Lodato (48.),
Besonderes Vorkommnis: Muca (VfR) schießt Foulelfmeter an die Latte (6.).


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