Spielbericht 1. Mannschaft: Drei Punkte und Luft nach oben 

Verbandsliga (1. Spieltag 20.8.2023) Weinheim startet mit einem 2:1 gegen Walldorf in eine Verbandsliga-Saison, in der es gern etwas mehr sein darf


TSG 1862/09 Weinheim – FC Astoria Walldorf II  2:1 (1:1)
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 21.8.2023

Die TSG 1862/09 Weinheim macht sich in dieser Saison Druck. Und zwar positiven. Durch die Neuformierung der Mannschaft mit einigen hochkarätigen Zugängen zählen die Weinheimer für nicht wenige Konkurrenten zum Favoritenkreis der Fußball-Verbandsliga. Auch für den Trainer des ersten Weinheimer Liga-Gegners, dem Nachwuchsteam des FC Astoria Walldorf II. „So ein bisschen ist Weinheim für mich der Geheimfavorit. Dafür haben wir uns gut geschlagen, auch wenn uns letztlich die Abgeklärtheit gefehlt hat“, sagte Andreas Kocher, der das 2:1 im Sepp-Herberger-Stadion nicht als Beinbruch sieht. „Ich denke, wir werden, wie Weinheim auch, beide im oberen Drittel zu finden sein.“

Da will die TSG 1862/09 definitiv hin. Nach dem ersten Saisonspiel schon Prognosen abgeben zu wollen, ist sicher nicht seriös. Zu beobachten war, dass die Weinheimer mehr Potenzial haben als in der vergangenen Saison. Allerdings – vor allem in der Defensive – auch noch jede Menge Luft nach oben. Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Johannes Halbig (Adduktoren) und Oliver Seitz (kleiner operativer Eingriff) rückte einmal mehr der 19-jährige Inaki Rohrbach in den Weinheimer Kasten, dessen Auftritt in der ersten Halbzeit als ein weiteres Lernkapitel angesehen werden durfte. Der von der DJK Feudenheim zur Saison nach Weinheim gewechselte Keeper bringt sicher Anlagen mit, agierte auf diesem Niveau aber teilweise doch sehr unsicher. Positiv: In der zweiten Hälfte bleib Rohrbach ohne Gegentor und die Weinheimer bejubelten am Ende völlig ausgepumpt den ersten Saisonsieg.

Was Rohrbach das Leben nicht einfacher machte, war die Dreierkette. TSG-Trainer Marcel Abele setzte auf ein massiertes Mittelfeld, doch die schnellen Flügelspieler aus Walldorf machten Weinheim sowohl rechts als auch links das Leben schwer, nach Flanken drohte immer höchste Gefahr im Strafraum der Gastgeber, die sich mit der Zuordnung schwertaten. „Das haben wir dann in der zweiten Hälfte etwas anders gespielt. Und es hatte ja auch Auswirkungen“, sagte Abele. Selim Jungmann ließ sich etwas mehr hängen und der im ersten Durchgang links leicht überforderte Pasquale Marsal rückte auf die rechte Seite. Das sorgte für etwas mehr Stabilität.

Zunächst aber musste sich Weinheim schütteln, kassierte das frühe 0:1 (3.) nach einem Eckball, als Jason Wink das Durcheinander in der Weinheimer Box per Kopfball zum Tor nutzte. Die TSG 1862/09 war nicht lange geschockt, bei einem von Nils Anhölcher direkt aufs Tor gezirkelten Eckball hatte Walldorfs Schlussmann Lucca Kletti gerade noch die Fingerspitzen dazwischen.

Kein Spiel der Defenisvreihen

Weil sich die Astoria-Defensive auch nicht gerade sattelfest zeigte, bekamen die 80 Zuschauer nicht wenige Torraumszenen und Abschlüsse zu sehen. Einen Weinheimer Ballgewinn am Mittelkreis nutzte der schnelle Anhölcher nach 14 Minuten zum Ausgleich. Als Walldorfs Bennet Schieber in der 30. Minute David Keller im Strafraum zu Fall brachte, gab es keine zwei Meinungen. Nick Huller entschied sich für die richtige Ecke, setzte den Ball jedoch glatt neben das Tor.

Besser machte es zu Beginn der zweiten Halbzeit dann TSG-Kapitän Yannick Schneider, der kurz vor der Pause im 1:1 noch seinen Meister in FC-Keeper Kletti gefunden hatte. In der 50. Minute ließ er sich zum 2:1 nach gewonnenem Zweikampf auf der linken Seite dann nicht noch einmal bitten. Im Anschluss ließ dagegen Ilya Ertanir, jeweils nach Schneider-Pass, zwei dicke Möglichkeiten aus. Im Spiel der vergebenen Möglichkeiten stand am Ende der Sieg. Allein das zählte. „Klar haben wir in der ersten Hälfte gegen das direkte und schnelle Walldorfer Spiel zu viel zugelassen. Aber aufgrund der zweiten Hälfte und der starken kämpferischen Leistung haben wir uns den Sieg, wenn auch knapp, verdient“, blickte Abele schon auf die nächste Aufgabe. Am Freitag wird die bei Aufsteiger Neuenheim nicht einfacher. Aber Weinheim will wachsen – an seinen Aufgaben und dabei auch gerne über sich hinaus. AT


Kader TSG Weinheim: Rohrbach; Kuhn, Anhölcher (84. Giordano), Ertanir (66. Schmid), Huller (90. Menges), Schneider, Jungmann (62. Zimmermann), Keller, Knauer, Marsal, Schwöbel.
Tore: 0:1 Wink (3.), 1:1 Anhölcher (14.), 2:1 Schneider (50.).
Zuschauer: 80


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