Halbig mit Glanzparade

Dass der Aufsteiger gefährlich ist, zeigte er gleich in der 6. Minute, als Johannes Halbig gegen den ehemaligen Sulzbacher Kajally Njie im 1:1 parierte. Bereits zuvor war gerade noch eine Weinheimer Fußspitze dazwischen, als Neuenheims Tarek Aliane nach Soultanis Pass im Strafraum abgezogen hatte. Doch das war der richtige Weckruf, im Anschluss ließ die Dreierkette mit Dominik Knauer, David Keller und Christian Kuhn nicht mehr viel zu, auch deshalb, weil die Weinheimer Teamkollegen fleißig mit nach hinten arbeiteten.

Nur das 2:0 fehlt

Und weil die Gäste, angetrieben durch die Außen Selim Jungmann auf der rechten, Pasquale Marsal auf der linken Seite und Ilya Ertanir im Zentrum mit Vollgas nach vorne spielten, wurden sie auch belohnt. Ein 18-Meter-Schuss von Nick Huller krachte in der 13. Minute noch ans Neuenheimer Lattenkreuz, fünf Minuten später setzte Schneider nach Zuspiel von Keller nur ans Außennetz. In der 27. Minute zauberte Marsal dann aber eine Flanke aus dem Halbfeld auf den Kopf von Schneider, der zur Führung einköpfte. Und fünf Minuten vor der Halbzeit hätte Nick Huller nach der Ballstafette über Marsal und Schneider fast noch das 2:0 machen können.

Abele: „Gut zu Ende gespielt“

Eigentlich fast müssen, denn so wurde es in der zweiten Halbzeit noch einmal brenzlig, als Njie, der 2016/17 auch schon einmal das Trikot der TSG 1862/09 trug, einen individuellen Fehler nutzte und die Weinheimer Abseitsfalle nicht funktionierte. 1:1 nach 57 Minuten. „Da bekam Neuenheim dann noch einmal die zweite Luft, hatte drei, vier gute Chancen. Aber am Ende haben wir es trotzdem gut zu Ende gespielt“, durfte Marcel Abele doch noch den Weinheimer Siegtreffer bejubeln. Der für Ertanir in der 59. Minute eingewechselte Gaetano Giordano nutzte nach einem Neuenheimer Foulspiel den Umstand, dass Schiedsrichter Liam Kastner den Vorteil weiterlaufen ließ, und hob den Ball aus 22 Metern über den etwas zu weit vorm Tor stehenden Neuenheimer Kapitän Steven Ullrich zum 1:2 in der 77. Minute.

„Unterm Strich war das hart erkämpft, aber das wussten wir schon vorher. Was gefehlt hat, war der letzte Pass, der uns in einer starken ersten Halbzeit vielleicht den zweiten Treffer ermöglicht hätte“, sagte Abele. „Die zweite Hälfte war dann nicht mehr so stark. Aber die Übernahme der Tabellenführung – zumindest für eine Nacht nehmen wir gerne mit.“ Am kommenden Freitag um 18 Uhr würden die Weinheimer dann gerne nachlegen, wenn der SV Waldhof II ins Sepp-Herberger-Stadion kommt. AT