Fußballer der Woche Nick Walter: Ein Dreierpack als Empfehlung für die Verbandsliga
Der 19 Jahre alte Angreifer hat in der ersten Mannschaft der TSG 1862/09 Weinheim derzeit einen schweren Stand. In der U23 läuft es dafür umso besser.
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 06.11.2024
Weinheim. Auf sein erstes Erfolgserlebnis der Saison musste Nick Walter länger warten. Der Offensivspieler vom Fußball-Verbandsligist TSG 1862/09 Weinheim war bisher insgesamt mit weniger Spielzeit gesegnet, als es sich der 19-Jährige erhofft hätte. Am Sonntag platzte bei ihm beim Auftritt der zweiten Mannschaft in der A-Klasse nun immerhin der Tor-Knoten – und zwar gleich dreifach. Mit seinem Dreierpack sorgte der dribbelstarke und technisch versierte Walter im Alleingang für den 3:0-Erfolg der Weinheimer Reserve im Derby bei der TSG Lützelsachsen II.
„Das gibt mir natürlich Selbstvertrauen für die weitere Saison – ich weiß jetzt, dass ich es noch kann“, hielt der Jungspund, der bereits in der vorvergangenen Saison als A-Jugendlicher in der Verbandsliga debütierte und dabei nach der Winterpause mit zwei Toren in acht Partien ordentlich auf sich aufmerksam machte, lächelnd fest.
Derzeit ist Geduld gefragt
In der ersten Mannschaft der TSG, die aktuell sieben Punkte hinter Spitzenreiter 1. FC Bruchsal den vierten Tabellenplatz belegt, ist für ihn im Moment aber Geduld gefragt – zumal sich das Team von Trainer Lukas Cambeis mit vier Siegen aus fünf ungeschlagenen Partien zuletzt weiter stark präsentierte und dem Trainer wenig Anlass gab, etwas an der Formation zu ändern. „Es läuft gerade ganz gut für die Mannschaft – was es für mich natürlich umso schwerer macht, meinen Platz im Team zu finden“, bestätigt Walter, der auf dem Feld nicht zuletzt mit seiner Beidfüßigkeit zu glänzen weiß. So auch im jüngsten Spiel in der A-Klasse, wo Weinheim II durch den klaren Derbysieg auf Rang fünf nach oben geklettert ist.
„Meine beiden Tore aus dem Spiel heraus habe ich mit links gemacht. Den Elfmeter habe ich mit rechts verwandelt“, erzählt Walter. Die Fähigkeit, mit beiden Füßen nahezu gleichstark schießen und passen zu können, sei ihm „irgendwie angeboren“, erklärt Walter.
„Einen Tick sicherer“ fühle er sich mit rechts, weshalb er den Strafstoß auch mit diesem Fuß ausführte. „Auf der anderen Seite erziele ich insgesamt mit links gefühlt mehr Tore“, ergänzt der gegen Lützelsachsen zunächst als rechter Flügelspieler und in Hälfte zwei als klassischer Mittelstürmer eingesetzte FSJler.
Sein freiwilliges soziales Jahr absolviert Walter bei seinem Ex- und Heimatverein VfR Mannheim: „Wir gehen zu zweit in die Partnerschulen im Umkreis und betreuen dort Fußball-AGs“, erklärt Walter.
Über Mannheim und Walldorf zur TSG
Beim VfR begann der Sohn einer Spanierin und eines Deutschen im Bambini-Alter mit dem Kicken. Danach wechselte er in der U13 zum FC Astoria Walldorf, in der U17 verschlug es ihn schließlich zum SV Waldhof Mannheim. Dort wurde er jedoch nicht so recht glücklich und kam schließlich bei der TSG 62/09 Weinheim unter. Für die Zweiburgenstädter durfte er wie erwähnt ganz früh in der ersten Mannschaft ran – und will sich nun trotz der schwierigen Situation wieder dahin kämpfen, schon bald auf weitere Einsätze für den ambitionierten Verbandsligisten zu kommen. „Ich kann nur weiter meine Trainingsleistung bringen, werde weitermachen, bis ich vielleicht wieder meine Chance kriege“, sagt Walter.
Während die Frage, ob er lieber mit links oder rechts schießt, nicht so klar zu beantworten ist, steht für ihn in Sachen Liga ganz klar fest: lieber oben als unten.
Den Oberliga-Aufstieg traut er der TSG insgesamt zu, ist aber überzeugt: „Es wird sicher schwerer als letzte Saison.“ Da verzichtete der amtierende Vizemeister vor wenigen Monaten bekanntlich auf die Teilnahme an der Relegation.
Nicht ganz leicht ist es zwar aktuell für Nick Walter persönlich – doch aufgeben kommt für den Offensivspieler im Wartestand definitiv nicht infrage.
Zur Person
- Als Gefoulter schießt man keine Elfmeter – dieses ungeschriebene Gesetz juckte Nick Walter gegen Lützelsachsen herzlich wenig: „Da hatte ich keine Angst vor. Ich fühlte mich sicher – und habe auch sicher rechts oben verwandelt.“
- Durch seine spanische Mutter ist der 19-Jährige „eigentlich jedes Jahr“ auf der spanischen Halbinsel zu Besuch, wo in La Coruna im Norden Spaniens viele Verwandte heimisch sind.
- „Ich spreche zwar nicht flüssig spanisch, aber verstehe eigentlich alles“, sagt Nick Walter, der sich im Privaten besonders gut mit seiner Freundin Giuliana versteht und neben dem Fußballplatz auch gerne das Fitnessstudio besucht.
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