Spielbericht 1. Mannschaft: Platz zwei ist erst mal außer Reichweite 

Verbandsliga (15. Spieltag 16.11.2024) Verbandsligist TSG 1862/09 Weinheim kassiert beim 1:2 gegen Mühlhausen um den stark aufspielenden Ex-Weinheimer Nick Huller seine dritte Saisonniederlage  


TSG 1862/09 Weinheim – 1. FC Mühlhausen 1:2 (0:1)

Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 18.11.2024

Weinheim. Das erste Saisonziel von Trainer Lukas Cambeis haben die Verbandsliga-Fußballer der TSG 1862/09 Weinheim bereits einen Spieltag vor der Winterpause verpasst: Ein Überwintern auf Platz zwei ist für den amtierenden Vizemeister nach der verdienten 1:2 (0:1)-Heimniederlage gegen den 1. FC Mühlhausen am Samstag und dem gleichzeitigen 2:0-Sieg der U23 des Karlsruher SC gegen die SG Heidelberg-Kirchheim nicht mehr möglich. Vielmehr rutschten die Weinheimer auf den fünften Tabellen platz ab, ausgerechnet Mühlhausen um den starken Ex-Weinheimer Nick Huller zog durch den Sieg im direkten Duell an den Zweiburgenstädtern vorbei. Maßgeblicher Grund für die dritte Saisonniederlage der TSG 1862/09 war unterdessen eine enttäuschende Leistung in der ersten Halbzeit, mit dem 0:1-Rückstand zur Pause war die TSG 1862/09 sogar noch gut bedient. Allein Huller vergab zwei Riesenchancen (Latte, 10./Außennetz, 20.), auch Neuberger hatte ein weiteres Gästetor auf dem Fuß (5.). Die besten TSG-Chancen in Halbzeit eins hatte Noah Hannawald, der jedoch zunächst daneben zielte (2.), und dann in FCM-Torwart Mutschall seinen Meister fand (31.). „Die erste Halbzeit haben wir quasi weggeworfen, die Leistung war einfach schlecht. Wir hatten zu viele Abspielfehler und haben viel zu viele Einsgegen-Eins-Situationen verloren“, monierte Cambeis. Ein Spiegelbild der Leistung war der Gegentreffer zum 0:1 in der 33. Minute: Zum wiederholten Male fehlte im Spielaufbau die nötige Konzentration, Torwart Tim Kallis vertändelte das Leder im eigenen Strafraum – und Mühlhausens Angreifer Philipp Neuberger hatte keine allzu große Mühe, den Ball aus elf Metern ins leere Tor zu schieben. Gleichwohl nahm Cambeis seinen jungen Keeper nach Spielende in Schutz: „So etwas passiert, ich mache ihm hier überhaupt keinen Vorwurf. Wir wollen nun mal spielerisch von hinten heraus aufbauen.“ Dass genau dies in Halbzeit eins nicht wirklich klappte, begründete der Übungsleiter in erster Linie mit dem Fehlen der beiden Routiniers David Keller (verletzt) und Marcel Schwöbel (Sperre). „Zwei Stützen im Spielaufbau waren dann wohl doch nicht so einfach zu ersetzen“, meinte Cambeis – wohlwissend, dass sich daran auch im letzten Spiel vor der Winterpause gegen den FC-Astoria Walldorf II (Samstag, 23. November, 14.15 Uhr) nichts ändern wird. Keller fällt mit seiner muskulären Verletzung aus dem Heddesheim-Spiel weiter aus, auf Schwöbel muss Cambeis wohl auch noch in den ersten beiden Pflichtspielen des neuen Jahres verzichten. Vier Spiele betrage das Strafmaß nach seiner Roten Karte vom vergangenen Wochenende, berichtete der Routinier am Samstag. Zugleich äußerte Schwöbel aber die Hoffnung, „dass die Strafe vielleicht noch reduziert wird.“ Gemeinsam mit so manchen Helden der jüngeren TSG-Vergangenheit (unter anderem Tim Krohne, Jonas Meier-Küster oder Andreas Lerchl) sah Schwöbel in Halbzeit zwei dann zwar eine deutliche Leistungssteigerung, zunächst aber gelang es den Gästen, die Führung durch Kiermeiers Abstauber auf 2:0 auszubauen (59.). „Zum wohl bestmöglichen Zeitpunkt, da wir in dieser Phase eigentlich schon ein bisschen ins Schwimmen geraten waren“, hatte Nick Huller beobachtet. Mit Vehemenz stemmten sich die Cambeis-Schützlinge in der Folge gegen die drohende Niederlage, mehr als der Anschlusstreffer durch Matthias Kuhn sollte aber nicht herausspringen – auch, weil die Pfeife von Schiedsrichter Dustin Mattern stumm blieb, als Noah Hannawald im Strafraum zu Fall gebracht wurde (69.). „Wir hatten genug Chancen, um den Ausgleich noch zu schaffen“, haderte Cambeis, der aber auch festhielt: „Die erste Halbzeit war schwach, die zweite gut – das reicht gegen eine Mannschaft wie Mühlhausen eben nicht.“ Möglicherweise seien die Köpfe der Spieler nach dem Bekanntwer den des Rückzugs des Hauptsponsors zum Saisonende wohl doch nicht so frei gewesen, wie erhofft, fügte der 33-Jährige hinzu. „Natürlich war das intern ein Thema. In der
gesamten Woche und auch noch vor dem Spiel in der Kabine.“ Ablenkung dürften ein paar TSG-Akteure beim „Nightgroove“ in der Weinheimer Innenstadt am Samstagabend gefunden haben – zumindest äußerte Nick Huller diesen Wunsch. Nach dem „letztlich verdienten Erfolg“ über seinen Ex-Club verlängerte er den Aufenthalt in der Zweiburgenstadt, um mit „ein paar guten Freunden noch um die Häuser zu ziehen“. Seine vier Jahre im TSG-Trikot habe er schließlich immer noch in bester Erinnerung, sagte er – um abschließend mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu Protokoll zu geben: „Umso süßer hat mir der Sieg heute geschmeckt.“ Gleiches galt vermutlich für die Kaltgetränke zu späterer Stunde. fran


Kader TSG Weinheim: Kallis; M. Kuhn, Hannawald, Ertanir (65. Gärtner), Giordano, Beikert, Schneider, Zimmermann, Jawadi (46. Kadioglu), Ludwig, Moura (46. Knauer).

Tore: 0:1 Neuberger (33.), 0:2 Kiermeier (59.), 1:2 M. Kuhn (63.).

Zuschauer: 130

Beste Spieler: Neuberger, Huller / Hannawald, M. Kuhn.


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