Fußballer der Woche: Luca Obermann als Mann für alle Fälle bei der TSG 1862/09

Der 19-Jährige aus der Weinheimer Jugend hat den endgültigen Sprung zu den Aktiven furios vollzogen und seine Treffsicherheit zuletzt wieder zurückerlangt


Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 20.11.2024

Weinheim. Luca Obermann von der der TSG 1862/09 Weinheim II legte einen echten Raketenstart ins erste volle Aktivenjahr hin: In den ersten vier Spielen der A-Klasse erzielte der 19-jährige Angreifer jeweils das erste Tor für sein Team und traf insgesamt fünf Mal. Danach wurde es um ihn etwas ruhiger, nur ein weiterer Treffer kam in den nächsten Partien hinzu – ehe Obermann am Sonntag mit Saisontor sieben und dem Schlusspunkt zum 4:1-Sieg bei Phönix Mannheim wieder ein Erfolgserlebnis verbuchte.

„Bei Stürmern ist es immer so, dass sie zuerst an Toren gemessen werden. Daher hat der Treffer mir natürlich gutgetan. Wenn du triffst, gibt dir das als Stürmer einfach dieses gewisse Mehr an Selbstvertrauen“, erklärt Obermann, der aber auch in den Spielen ohne ein eigenes Tor wertvolle Dienste für sein Team verrichtete: „Ich bin gut darin, die Bälle vorne festzumachen und zu verteilen. Räume für die Mitspieler zu schaffen – und Torvorlagen waren auch schon dabei“, erläutert unser Fußballer der Woche.

Den Sprung zu den Aktiven hat Obermann bisher eindrucksvoll gemeistert, wenngleich er selbst noch Luft nach oben bei sich sieht: „Es war echt cool, in den ersten Spielen jedes Mal zu treffen. Das hat mir geholfen, insgesamt muss ich mich aber einfach noch mehr an die neuen Gegebenheiten gewöhnen – wobei ich fürs Erste ganz zufrieden mit mir bin“, sagt Obermann, den sein Trainer Andreas Dörrlamm zu einer „bedrohten Art“ zählt: „Er ist noch eine richtige Neun, wie man sie nur noch selten sieht. Er macht vorne sein Ding. Als Spieler ist Luca sehr lernwillig – einer, auf den sich Mannschaft und Trainerteam immer verlassen kann. Ein feiner Mensch, zuverlässig – ein Spieler, wie ihn sich ein Trainer wünscht“, lobt Dörrlamm den Jungspund, der nach dem Abitur nun ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der TSG Weinheim absolviert: „Auch im FSJ macht er einen guten Job – ist ein echter Gewinn für Mannschaft und Verein“, findet Dörrlamm.

Fußballschule und Wasserkinder

Die Aufgaben im Freiwilligendienst seien „sehr vielseitig“, es gefalle ihm gut, sagt Obermann, der unter anderem in die Fußballschule, beim Kinderturnen oder bei den Wasserkindern eingebunden ist. Seit der C-Jugend spielt er für die Blau-Weißen, nachdem er bei Fortuna Heddesheim mit Fußball begonnen hatte. Speziell mit Weinheims A-Jugend feierte er tolle Erfolge, darunter eine „Triple-Saison“ mit Pokalsieg, Landesliga-Meisterschaft und Hallen-Pokalsieg. In einem ersten A-Jugend-Einsatz gelang ihm als Noch-B-Jugendlicher ein Viererpack für den TSG-Nachwuchs. Zu den Höhepunktspielen zählt zudem ein 5:4 mit Weinheims A-Jugend gegen die SG Heidelberg-Kirchheim, als Obermann in der Schlussminute per Doppelpack ein 3:4 in einen Sieg wandelte.

Neben vielen weiteren Toren erhofft sich der junge Stürmer Erfolge mit dem Team. Nach Rang zehn zuletzt habe man einen Schritt nach vorne gemacht, Platz fünf müsse gar nicht mal das Ende der Fahnenstange sein. „Wir haben gute Jungs drin, haben uns weiterentwickelt. Perspektivisch lautet das Ziel Aufstieg. Wenn wir die drei Spiele vorm Winter noch gewinnen, ist vielleicht sogar diese Saison noch was drin“, glaubt Obermann. Sicher ist er, dass es für ihn nicht bei sieben Saisontoren bleiben wird. „Da kommen auf jeden Fall noch ein paar hinzu“, stellt er augenzwinkernd klar. Seine Treffsicherheit sei in der Liga inzwischen bekannt, weshalb er oft sogar zwei Gegenspieler vor sich hat. „Es hat sich halt rumgesprochen, dass er einer der wenigen bei uns ist, die gerne Tore schießen“, scherzt Dörrlamm, während Luca Obermann keinen Hehl draus macht, seine Tore irgendwann auch in der ersten Weinheimer Mannschaft schießen zu wollen.


Zur Person

  • Privat ist Luca Obermann seit Juni letzten Jahres glücklich mit Charlotte. Fußballerisch gehört sein Herz von Kindheitstagen an Borussia Dortmund: „Das war die prägende Zeit mit Kloppo oder Marco Reus, der von Klein auf mein Idol war.“
  • Über das Freiwillige Soziale Jahr bei der TSG sagt Obermann: „Es fühlt sich auch deshalb so gut an, weil es etwas ist, dass man sehr gerne macht.“
  • Im Anschluss peilt er bei SAP ein duales Studium zum Digital Business Manager an.
  • „Ich bin mal besonders optimistisch und frech – und sage: Ich schieße gegen United zwei Tore“, blickt der 19-Jährige auf das Stadtduell an diesem Sonntag um 15 Uhr mit United Weinheim.