News: Kumpeltyp und Respektsperson Andreas Dörrlamm verlängert bei der TSG 1862/09

Der 36-Jährige ist seit knapp eineinhalb Jahren Trainer der Weinheimer U23 – und wird dies auch bleiben. Aus seinen Ambitionen macht der Sulzbacher keinen Hehl.

Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 14.03.2025
von Christopher Frank

Weinheim. „Ich bin ein Kumpeltyp, vor dem die Jungs trotzdem Respekt haben – positiv verrückt in gewisser Weise und auch recht emotional“, sagt Andreas Dörrlamm und beginnt herzhaft zu lachen. Denn auch der Trainer der U23 der TSG 1862/09 Weinheim weiß um sein durchdringendes Organ, das bei den Trainingseinheiten und Spielen, aber auch im persönlichen Gespräch im Trainerbüro des Sepp-Herberger-Stadions kaum zu überhören ist.

Nicht wirklich schwer fällt seinem Gegenüber die Vorstellung, dass der 36-Jährige wohl auch in der Fankurve zu denjenigen gehört, die den Ton angeben.

Zwei Vereine liegen ihm am Herzen

Im Profibereich gehört Dörrlamms Stimme dem Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, „ich bin bei jedem Spiel – auswärts wie daheim“, berichtet der Sulzbacher. Einzige Ausnahme: „Wenn wir parallel spielen, bin ich natürlich bei meinen Jungs. Diese Überschneidung gab es bislang aber eher selten. Glücklicherweise.“

Priorität in Sachen Fußball genießt also die TSG 1862/09, und das aus gutem Grund: „Das ist mein Verein, das Sepp-Herberger-Stadion ist meine fußballerische Heimat. Ich habe als kleiner Junge beim damaligen FV 09 Weinheim angefangen, auch nach der Fusion mit der TSG bin ich geblieben und habe hier alle Jugendmannschaften durchlaufen. Ich bin wirklich stolz darauf, hier jetzt auch als Trainer arbeiten zu können.“

Dass Dörrlamm seinen Trainerjob mit Herzblut erledigt, versteht sich demnach von selbst. Seine Begeisterung will er aber auch auf seine Schützlinge übertragen. „Ich stehe immer hinter meiner Mannschaft, will jedes Spiel gewinnen und lebe den Jungs diese Siegermentalität auch vor. Und ich bin detailversessen. Auch in Spielen, die wir gewinnen, fällt mir eigentlich immer etwas auf, was wir besser machen können“, sagt er.

Aus dem Keller in die Spitzengruppe

Bei den „Jungs“, wie er seine Spieler ausschließlich nennt, kommt das offenbar bestens an. Aus dem Abstiegskandidaten der Vorsaison ist seit Dörrlamms Amtsübernahme Mitte November 2023 längst ein ernst zu nehmender A-Klassist geworden, der nach Höherem strebt.

Mit 30 Punkten rangiert die „kleine“ TSG 62/09 aktuell auf dem vierten Platz, acht Punkte hinter Tabellenführer Fortuna Heddesheim II und sieben Zähler hinter dem Relegationsplatz (SKV Sandhofen).

Der Blick geht nach oben

Das Spitzenduo hat jedoch, wie auch der Dritte SC Käfertal II, bereits eine Partie mehr ausgetragen, nachdem der Pflichtspielauftakt der TSG-Reserve beim FV Leutershausen II vor Wochenfrist wegen einer Erkältungswelle im Team verschoben werden musste. Unabhängig davon geht Dörrlamms Blick vor dem verspäteten Auftakt bei der SG Viernheim (Sonntag, 15 Uhr) nach oben.

„Wir wollen unseren Weg weitergehen, mutig nach vorne spielen, noch mehr Punkte holen als in der Vorrunde und dann schauen wir einfach, was uns die Mannschaften an der Spitze anbieten. Sollte es dieses Jahr nicht reichen, dann greifen wir eben nächstes Jahr wieder an.“

Der 36-Jährige macht auch keinen Hehl aus den eigenen Ambitionen und der einen oder anderen Anfrage aus dem höherklassigen Herren- und Juniorenbereich, die ihn zuletzt erreicht habe: „Natürlich ist es mein Ziel, als Trainer in Zukunft den nächsten Schritt zu gehen. Im besten Fall gelingt dies hier bei der TSG 1862/09.“

Mit diesen Aussagen gibt der B-Lizenz-Inhaber, der im Sommer die B+ Lizenz in Angriff nehmen will, quasi selbst bekannt, dass seine Zeit bei der TSG 62/09 noch lange nicht zu Ende ist – und er die U23 auch 2025/26 gemeinsam mit seinem Co-Trainer Erman Atav betreuen wird.

„Wir sehen in ihm einen fordernden und motivierenden Trainer, der sehr ehrgeizig und ambitioniert ist. Unsere aufstrebenden Eigengewächse sind bei ihm in den besten Händen.“ (Paul Weis, Sportlicher Leiter, und Attila Laskai, Nachwuchskoordinator)

Bestätigt wird dies dann auch von der Sportlichen Leitung um Paul Weis und Nachwuchskoordinator Attila Laskai, die im Namen des Vorstandes mitteilen: „Wir freuen uns, dass wir Andreas auch über die laufende Saison hinaus für unsere U23 gewinnen konnten. Wir sehen in ihm einen fordernden und motivierenden Trainer, der sehr ehrgeizig und ambitioniert ist. Unsere aufstrebenden Eigengewächse sind bei ihm in den besten Händen.“

Es gibt nur einen kleinen Makel

Darüber hinaus loben Weis und Laskai Dörrlamms Engagement innerhalb der Fußballabteilung, das weit über seine Tätigkeit als U23-Trainer hinausgeht – sei es in der Fußballschule, als Unterstützer seines Freundes Ever Kassel bei der U17 oder bei der Leistungsdiagnostik der anderen Juniorenteams. „Er versteht seine Rolle im Verein als Teamplayer und unterstützt den Verein dort, wo es wirklich notwendig ist“, heißt es.

Einziger Makel, scherzt Weis, der früher unter anderem für den SV Waldhof tätig gewesen war, sei Dörrlamms Zuneigung für den großen pfälzischen Rivalen.


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