Fußballer der Woche: Nach monatelanger Zwangspause: Luca Bauer startet wieder durch

Der 19 Jahre alte Defensivspieler ist zurück im Kader der U23 der TSG 1862/09 Weinheim und weiß sofort zu überzeugen. Mit dem Team hat er jetzt noch einiges vor.
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 26.03.2025
von David Benedyczuk
Weinheim. Vom Glück verfolgt war Luca Bauer in der jüngeren Vergangenheit in Sachen Fußball wahrlich nicht: Eine hartnäckige Patellasehnen-Entzündung in beiden Knien machte dem 19-Jährigen vom A-Klassen-Team der TSG 1862/09 Weinheim monatelang zu schaffen.
„Umso froher bin ich, dass es jetzt wieder deutlich besser geht“, sagt Bauer, der am Sonntag im ersten Heimspiel nach der Winterpause als rechter Außenbahnspieler erstmals seit Langem wieder die vollen 90 Minuten für die Elf von Trainer Andreas Dörrlamm absolvierte – und für sich selbst nach dem klaren 4:0-Sieg über den SC Blumenau festhielt: „Ich war mit meinem Spiel insgesamt sehr zufrieden, habe defensiv meinen Job gemacht und konnte auch Akzente nach vorne setzen.“
Hoffen aufs erste Tor
Den Schlusspunkt im erfolgreichen Heimauftritt leitete unser Fußballer der Woche ein, brachte Joshua Herrmann ins Spiel, dessen Vorlage Abdelkarim Lebsir zum 4:0 verwertete. „Ich hoffe sehr, dass mir im Laufe der Runde dann auch noch mein erstes Tor gelingt“, nennt Bauer einen persönlichen Wunsch für die weitere Saison – wenngleich er aufgrund der Vorgeschichte in erster Linie überhaupt mal glücklich ist, wieder auf dem Feld zu stehen. „Aktuell habe ich keine Schmerzen“, frohlockt Bauer. Seine Stärken, die er im Zweikampfverhalten, im generellen Defensivspiel und seinen Tempofertigkeiten ansiedelt, kann er so endlich wieder ins junge Weinheimer Team einbringen. Seiner Mannschaft, in der er einer von vielen im Sommer aus der Jugend aufgerückten Spieler ist, attestiert Bauer „eine brutale Entwicklung. Normalerweise haben wir uns im vorderen Mittelfeld gesehen, aber unser Trainerteam macht da wirklich eine hervorragende Arbeit. Ich würde uns sogar zu den Aufstiegskandidaten, wenn wir unsere Form weiter bestätigen“, erklärt der Youngster ob der Serie von winterübergreifend sechs Siegen in Folge nicht von ungefähr.Bei einer Partie weniger – das Nachhol-Derby gegen den abstiegsgefährdeten FV Leutershausen II wurde auf Mittwoch, 16. April (20 Uhr), verlegt – liegt die TSG-Reserve als Tabellenvierter nur sieben Punkte hinter Spitzenreiter SKV Sandhofen. Sechs Zähler Rückstand sind es auf die Zweitvertretungen des SC Käfertal und von Fortuna Heddesheim. Im Duell der Verbandsliga-Reserven hatte es im November des vergangenen Jahres mit 0:2 die letzte Niederlage gegeben.
Am Sonntag gegen Hemsbach
Die Erfolgsserie möchten Bauer und Co. am Sonntag fortsetzen, wenn bei der achtplatzierten SG Hemsbach das nächste Bergstraßen-Derby ansteht (15 Uhr). „Das wird ein schweres Spiel, aber mit unserer aktuellen Form ist es machbar“, sagt Bauer, der nach dem Ende seiner Verletzungsodyssee nun auch wieder mit seinem speziellen Kumpel David Fink vereint ist. „Mit ihm spiele ich schon zusammen, seit ich denken kann. Wir haben seit den Bambinis bei der TSG jede Jugendmannschaft durchlaufen – und harmonieren daher auch auf dem Feld sehr gut.“
Dass unser Fußballer der Woche überhaupt bei den Blau-Weißen aus Weinheim gelandet ist, war derweil fast vorprogrammiert: Sein Opa Klaus Flößer ist schließlich ehemaliger Abteilungsleiter der Fußballer, spielte ebenso wie Lucas Onkel Philipp für die TSG 1862/09, wo Letztgenannter zudem Jugendtrainer seines Neffen war.
Auch beruflich folgt er seinem Opa
Auch beruflich hat Luca Bauer nach dem Abitur einen Weg mit familiärer Vorgeschichte eingeschlagen. Der 19-Jährige absolviert ein duales BWL-Studium mit Schwerpunkt Steuerrecht und ist dabei im Steuerbüro seines Opas und von dessen Kollegen im Einsatz. „Meine Mutter Katrin und mein Onkel sind auch in dem Bereich tätig. Daher habe ich mich nach und nach auch immer mehr für die Materie interessiert“, verrät Bauer.
Privat ist er seit anderthalb Jahren mit seiner Sophia liiert: „Sie ist häufiger als Unterstützung dabei bei den Spielen, bringt mir Glück“, lächelt Luca – Glück, das er in der jüngeren Vergangenheit fußballtechnisch so nicht hatte, das jetzt dafür aber wieder umso mehr durchschlagen soll.
Zur Person
- „Aktuell sehe ich mich voll in der zweiten Mannschaft – langfristig ist es aber schon ein Ziel für mich, in der ersten Mannschaft der TSG 62/09 zu spielen“, sagt Luca Bauer.
- Der 19-jährige, familiär bedingt Fan des Rekordmeisters und aktuellen Bundesliga-Spitzenreiters FC Bayern, wie er sagt, lobt „die gute Stimmung im Team. Wir trainieren jedes Mal mit mindestens 20 Mann. Da ist viel Zug drin.“
- Ein großes Lob für seine Leistung beim 4:0 gegen Blumenau gab es für Bauer von Trainer Andreas Dörrlamm. Der ansonsten eher kritische Übungsleiter attestierte seinem Rechtsverteidiger ein „perfektes Spiel, Note 1,0.“
- Der Außenbahnspieler sagt über sich als Fußballer: „Ich bin eher der Typ Vorbereiter.“ Seine eine Minute jüngere Zwillingsschwester Lara hat sich derweil dem Turnsport verschrieben.
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